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3D-gedruckte Zahnmodelle: auch Hobby-Drucker präzise und gleichmäßig
| Rentiert es sich bereits, für die Praxis selbst einen 3D-Drucker anzuschaffen? Oder sollte man nach dem heutigen Stand die Herstellung von Zahnmodellen noch outsourcen? Eine Arbeit der Universität Graz zeigt, dass 3D-gedruckte Modelle nicht zwangsweise in Zahntechniklaboren gefertigt werden müssen. |
Getestete Drucker
Es wurden verschiedene 3D-Drucker miteinander verglichen, mit dem Ziel, die Genauigkeit der getesteten Drucker zu bewerten. Auf Basis eines digitalen Referenzmodells wurden 40 3D-Modelle, jeweils 10-mal auf vier verschiedenen 3D-Druckern gefertigt ‒ jeweils mit dem für jeden einzelnen Drucker speziell empfohlenen Druckmaterial. Verglichen wurden
- der industrielle DPL-Drucker Asiga Freeform PRO2™ (Asiga Australia),
- der industrielle FDM-Drucker HAGE3D 3D-Drucker 84L® (HAGE3D),
- der kostengünstige Hobby DLP-Drucker Anycubic Photon® (Anycubic Technology) und
- der High-End PolyJet-Drucker Objet Eden500V® (Stratasys).
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Drucker | Mittelwert | Standardabweichung |
Asiga Freeform PRO2™ | -0,045 mm | 0,073 mm |
HAGE3D 3D-Drucker 84L® | -0,010 mm | 0,086 mm |
Anycubic Photon® | -0,005 mm | 0,076 mm |
Objet Eden500V® | +0,001 mm | 0,045 mm |
Interpretation der Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass die 3D-Modelle des PolyJet-Druckers Objet Eden500V® die höchste Präzision der vermessenen Oberflächenpunkte aufweisen ‒ jedoch allgemein alle verglichenen Drucker präzise und gleichmäßige Modelle drucken.
PRAXISTIPP | Aufgrund der Ergebnisse und je nach Anwendungsbereich ist eine Anschaffung eines kostengünstigen 3D-Druckers für die Zahnarztpraxis denkbar, um einen weiteren Schritt in Richtung digitale Zahnmedizin zu gehen und 3D-gedruckte Modelle nicht zwangsweise in Zahntechniklaboren fertigen zu lassen. |
Quelle
- Fessl F. Präzision von 3D-gedruckten Zahnmodellen unter Anwendung unterschiedlicher Fertigungstechnologien. Dissertation; Graz. 2020.
Abstract