· Fachbeitrag · Oralchirurgie
Schäden am Zentralnervensystem durch Entzündungsstoffe aus dem Kiefer?
| Für Dr. Dr. (PhD-UCN) Johann Lechner, Inhaber der Praxisklinik für Ganzheitliche ZahnMedizin in München, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass durch gestörte Wundheilung ‒ nach Zahnextraktion, Weisheitszahn-Operation, Wurzelfüllung und Implantatsetzung ‒ und durch die dadurch mittel- und langfristig entstehenden Chemokin-Kaskaden zentralnervöse Schäden entstehen. |
ZNS: Chemokine können Nervenzellen schädigen
Das zentrale Nervensystem (ZNS) ist ein sehr komplexes Gewebe, das unverzichtbar für eine große Anzahl von lebensabhängigen Prozessen ist. Das entscheidende Kennzeichen einer Neuroinflammation ist die Einwanderung von Leukozyten durch die Blut-Hirn- oder Blut-Liquor-Schranke, die in erster Linie durch Chemokine gesteuert wird. In Ruhephasen des ZNS sind inflammatorische Chemokine fast nicht vorhanden, aber sie können in Entzündungsperioden extrem hochreguliert sein. Inflammatorische Aktivierung der Mikroglia kann zu Schädigung und Tod von neuronalen und glialen Zellen über die Produktion von proinflammatorischen Chemokinen führen.
Im Zustand einer chronifizierten Entzündung kann die kritische Balance zwischen Reparatur und proinflammatorischen Faktoren gestört sein ‒ und das klinische Bild einer neurodegenerativen Erkrankung bestimmen. Die durch Chemokine verursachte Rekrutierung von Entzündungszellen an die Orte der Schädigung ist maßgeblich für eine sekundäre Schadenskaskade. [1]
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