· Fachbeitrag · Parodontitis
Empfehlung: Azithromycin statt Metronidazol bei refraktärer chronischer Parodontitis
Aufgrund der Nebenwirkungen und der langen Einnahmedauer des Metronidazol ist Azithromycin (zusammen mit Full-Mouth-Scaling und -Rootplaning) eine einfache, sichere und attraktive Alternative zur antibiotischen Therapie der refraktären Parodontitis, urteilen Kashta et al.
Schwarz pigmentierte Bakterien (BPR) spielen eine wichtige Rolle in der Pathogenese parodontaler Erkrankungen. Metronidazol war für lange Zeit das Antibiotikum der Wahl in der Therapie der BPRs-assoziierten refraktären Parodontitis. Die Einnahme von MET ist mit vielen unerwünschten Arzneimittelwirkungen verbunden, da es für lange Zeit eingenommen wird (7 bis 10 Tage) und es bei Alkoholkonsum unverträglich ist.
Das systemische Azithromycin wurde in den vergangenen Jahren bei BPR-assoziierter Parodontitis vorgeschlagen. Der kürzere, dreitägige Einnahmezeitraum wirkt sich positiv auf die Patientencompliance aus. Bei 50 Patienten am Bundeswehrkrankenhaus Koblenz zeigten sich nach sechs Wochen ähnliche Wirkungen der Antibiotika, wenn sie zusammen mit Full-Mouth-Scaling und -Rootplaning angewendet wurden.
Quelle
- A Kashta et al.: Kurzzeitergebnisse nicht-chirurgischer Parodontaltherapie mit unterstützender systemischer Einnahme von Azithromycin vs. Metronidazol bei refraktärer chronischer Parodontitis. DGP-Jahrestagung, Baden-Baden, 15.-17. September 2011