· Fachbeitrag · ABC der Betriebswirtschaft
Die aktuelle Zahl: die Liquidität
von Apotheker und Unternehmensberater Dr. Reinhard Herzog, Tübingen
| Ein bekannter Spruch lautet: Betriebe sterben oftmals nicht an zu geringer Rentabilität, sondern an mangelnder Liquidität. Versiegen die „flüssigen MittelH“, kann es trotz gut laufender Geschäfte schnell eng werden. Die Betriebswirtschaft stuft die vorhandene Liquidität in mehrere Grade ab: in den ersten, zweiten und dritten Grad. Zudem wird die Kurz- und die Langfristperspektive unterschieden. Uns interessieren in diesem Beitrag die kurzfristigen Aspekte: Warum drohen Liquiditätsengpässe in der Apotheke? |
Liquiditätskennzahlen im Überblick
Die Liquiditätskennzahlen setzen auf bilanziellen Werten auf:
- Auf der schnell verfügbaren Habenseite sind dies flüssige Mittel (Kontoguthaben, Bar- bzw. Kassenbestände, Schecks, Wechsel), kurzfristige Forderungen (vor allem gegenüber Kunden, Rezeptabrechnung) und die Warenvorräte.
- Dagegen stehen die kurzfristigen Verbindlichkeiten wie offene Lieferantenrechnungen, Kontokorrentkredite, erhaltene Anzahlungen, Wechselverbindlichkeiten etc., aber keine langfristigen Bankschulden.
Der Habenseite werden nun die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenübergestellt. Je nachdem, ob man der Habenseite nur die flüssigen Mittel zuschlägt oder zusätzlich die kurzfristigen Forderungen und schließlich die Vorräte, resultiert die Liquidität ersten, zweiten und dritten Grades. Während das Verhältnis von liquiden Mitteln zu kurzfristigen Verbindlichkeiten nach „reiner Lehre“ zwischen 5 und 10 Prozent liegen sollte, sollte sich die Liquidität zweiten und erst recht dritten Grades deutlich über 100 Prozent bewegen.
Anleitung für die Praxis
Gehen Sie wie folgt vor, sind Liquiditätskennzahlen nur noch eine nette Zierde.
PRAXISHINWEIS |
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