· Fachbeitrag · Apothekenentwicklung
„Der Trend ist eindeutig: Der Onlinehandel wird weiter wachsen“
| Zum Jahresende 2021 gab es in Deutschland der ABDA zufolge 18.461 Apotheken. Das waren 292 weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker sank sogar auf 13.718. Dr. Christian Knobloch ist Leiter der Forschungsstelle für Apothekenwirtschaft (ApoWi) an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Ursula Katthöfer ( textwiese.com ) fragte ihn zur Marktentwicklung. |
Frage: Der stationäre Einzelhandel spürt angesichts des Onlinehandels schon lange, dass das Einkaufsverhalten sich verändert hat. Was weiß die Forschung über ein geändertes Verhalten der Apothekenkunden?
Antwort: Allgemein weist das Statistische Bundesamt für den deutschen Einzelhandel im Jahr 2020 einen Umsatzanteil des elektronischen Handels in Höhe von 16 Prozent aus. Konkret auf den Apothekenmarkt bezogen haben in einer anderen Untersuchung des Statistischen Bundesamts ca. 19 Prozent der knapp 13.000 schriftlich Befragten angegeben, dass sie in den letzten drei Monaten Arzneimittel für private Zwecke über das Internet gekauft haben. In der Altersklasse 65 bis 75 Jahre waren es noch knapp 14 Prozent. Der Branchenverband Bitkom hat knapp 1.200 Personen telefonisch befragt und herausgefunden, dass 62 Prozent der Befragten regelmäßig online Medikamente kaufen ‒ verschreibungspflichtig und/oder nicht verschreibungspflichtig. Und eine Studie unter 1.000 Internetnutzern des Instituts für Handelsforschung kommt zu dem Ergebnis, dass mit 46 Prozent knapp die Hälfte der Befragten sowohl online als auch in der Apotheke vor Ort einkaufen, während 5 Prozent der Befragten nur online ihre Medikamentenkäufe tätigen.
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