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  • · Fachbeitrag · Apothekenentwicklung

    Lieferfähigkeit: Ein notwendiges Übel oder die Chance, glückliche Kunden zu gewinnen?

    von Geschäftsführer Alexander Mörsheim, Faust Apotheke, Eschweiler

    | „Das muss ich Ihnen bestellen“... Oft hört man gerade in Zeiten von Rabattverträgen diese Worte, mit denen der Apotheker auf einen drohenden Umsatzverlust reagiert. Diese „Rettungstat“ ist mit deutlich höheren Kosten als die direkte Belieferung verbunden. Noch schlimmer wäre allerdings ein Abwandern des Umsatzes. Dieser Beitrag verdeutlicht die Bedeutung der Lieferfähigkeit für den wirtschaftlichen Erfolg der Apotheke und zeigt auf, wie das Warenlager so optimiert werden kann, dass sowohl Defektsituationen als auch eine ausufernde Kapitalbindung vermieden werden können. |

    Was bedeutet Lieferfähigkeit?

    Definitionsgemäß versteht sich die Lieferfähigkeit als Gegenteil zur Nein-Verkaufsquote. Im Handel spricht man auch von Out-of-Stock-Situationen. Alle Begriffe meinen den Quotienten aus der Anzahl der Bestellungen bzw. Nachfragen und der Gesamtzahl aller Abgaben.

     

    In Apotheken wird vor allem zwischen der Lieferfähigkeit im Bereich von verschreibungspflichtigen Medikamenten sowie dem restlichen Sortiment unterschieden. Gute Apotheken erreichen im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente Werte größer als 85 Prozent. Das heißt, von 100 Nachfragen werden 85 direkt aus dem Lager ohne eine Bestellung des jeweiligen Medikaments bedient. Im Bereich der nicht verschreibungspflichtigen Präparate können Werte über 95 Prozent beispielsweise in Center-Apotheken erreicht werden. Eine Lieferfähigkeit von 100 Prozent ist rein rechnerisch zwar möglich, aber in der Praxis ist der dahinterstehende Kapitalaufwand unverhältnismäßig hoch.