· Fachbeitrag · Apothekenentwicklung
Schwerpunktapotheke Nahrungsmittelunverträglichkeiten: kompetent beraten
von Katja Löffler, Dipl.-Kffr. (FH), PTA, Grasbrunn
| Laktose, Gluten, Histamin, Fruktose und diverse Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe stehen im Verdacht, bei immer mehr Menschen zu Unverträglichkeiten mit unangenehmen Magen-Darm- oder Hautbeschwerden zu führen. Diese Zielgruppe fühlt sich oftmals von den Mitmenschen ‒ manchmal sogar von den Ärzten ‒ nicht ernst genommen und wird als Hypochonder abgetan. Umso wichtiger wird daher eine umfassende Beratung in der Apotheke. |
Häufigkeit und Prävalenz von Intoleranzen
Inzwischen geben mehr als 25 Prozent der Deutschen an, an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu leiden. Jedoch lässt sich laut Deutschem Ärzteblatt nur ein Teil der Betroffenen ausführlich von Ärzten, Apothekern oder Ernährungsexperten beraten. So gaben in einer Umfrage 51 Prozent der befragten Männer und Frauen mit Laktoseintoleranz an, nach eigener Wahrnehmung an dieser Unverträglichkeit zu leiden ‒ ärztlich diagnostiziert wurde sie jedoch nur bei knapp jedem Zweiten. Ähnlich fiel das Ergebnis bei Gluten aus: Nur 46 Prozent ließen ihre Selbstdiagnose auch fachärztlich abklären.
Allergie oder Intoleranz
Die Ursachen von Intoleranzen sind i. d. R. Stoffwechselstörungen. So können bei den Betroffenen beispielsweise aufgrund eines Enzymmangels nur noch geringe Mengen Laktose vom Körper selbst abgebaut werden. Im Gegensatz dazu kommt es bei einer echten Nahrungsmittelallergie aufgrund einer Fehlreaktion des Immunsystems bereits bei geringsten Mengen eines bestimmten Nahrungsmittels zu allergischen, teilweise sogar lebensbedrohlichen Reaktionen. Der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Intoleranz ist vielen Apothekenkunden nicht bewusst. Er spielt allerdings für die richtige Therapie eine große Rolle. Da vermehrt Kunden mit einer Selbstdiagnose in die Apotheke kommen, ist eine ausführliche Beratung durch das Apothekenpersonal sehr wichtig.
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