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  • · Fachbeitrag · Apothekenmarketing

    Schwerpunktapotheke Homöopathie: Gegen (fast) alles ist ein Kraut gewachsen - nutzen Sie das!

    von Sarah Hachmann, Medienbüro Medizin (MbMed), Hamburg

    | Ob Globuli, Schüssler-Salze oder traditionelle chinesische Medizin - viele Kunden setzen heutzutage auf natürliche Heilmittel und alternative Therapien. Homöopathische Behandlungen sind in der Gesellschaft angekommen. Das ist ein Grund mehr, sich auf diesen Bereich zu spezialisieren. Heben Sie sich mit einer Schwerpunktapotheke Homöopathie von der Konkurrenz ab und bieten Sie Ihren Kunden einen besonderen Service. |

    Homöopathie und Naturheilkunde sind nicht nur ein Trend

    Arnica zählt zu den Hausmitteln, die wir alle kennen, zum Beispiel gegen Prellungen. Aber auch gegen Grippe, Rückenschmerzen und Blähungen kennen Homöopathen geeignete alternative Mittel. Zahlreiche Menschen probieren täglich alternative Heilmethoden aus und glauben an ihre Wirkung. Homöopathie und Naturheilkunde sind schon lange kein reiner Trend mehr. Viele achten heutzutage bewusster auf ihre Gesundheit und greifen bei der Genesung zu natürlichen Alternativen. Heilpraktiker, Homöopathen und Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Naturheilkunde“ stellen Diagnosen und behandeln Beschwerden. Sie benötigen jedoch Apotheken, die für ihre Patienten die nötigen Mittel - wie Schüssler-Salze und Globuli - herstellen und verkaufen.

     

    Das ist eine Entwicklung, die für Sie als Apotheker interessant sein kann. Um mit Ihrer Beratung zeitgemäß zu bleiben, können Sie auf den Wandel reagieren. Obwohl es noch keinen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit der homöopathischen Mittel gibt, sind viele Menschen von ihrem Erfolg überzeugt. Die Kunden sehen die Vorteile dabei vor allem in der nebenwirkungsarmen und natürlichen Wirkungsweise von homöopathischen Arzneien. Außerdem haben viele Kunden vielleicht bereits positive Erfahrungen mit der milden Heilmethode gesammelt.

    Homöopathie: natürliche Alternativen

    Ähnliches mit Ähnlichem heilen, das gilt als Grundsatz der Homöopathie. Das Ähnlichkeitsprinzip geht von der Annahme aus, dass ein Wirkstoff, der bei einem gesunden Menschen Symptome auslöst, die gleichen Beschwerden bei Kranken bekämpfen kann. Diese Methode ist unter Homöopathen auch allgemein als Simile-Prinzip bekannt. Dieses hatte der Vater der Homöopathie - Dr. Samuel Hahnemann - anhand verschiedener Versuche an Probanden herausgefunden. So wird beispielsweise der Wirkstoff der Zwiebel, der die Schleimhäute reizt, gegen Fließschnupfen genutzt. Die Homöopathie versucht mit verschiedenen Arzneien bestimmte Reize im Körper zu erzeugen, die seine Selbstheilung anregen sollen. Entscheidend ist hier die Verdünnung der Substanz - die sogenannte Potenzierung - nach entsprechenden homöopathischen Vorgaben. Mehr als 2.000 pflanzliche, mineralische und tierische Arzneien werden in der Homöopathie verwendet. Kritiker sind noch immer davon überzeugt, dass homöopathische Mittel wie Placebos wirken, und stützen ihre Meinung dabei auf wissenschaftliche Ergebnisse. Viele Menschen, die schon einmal positive Erfahrungen mit Homöopathie gemacht haben, möchten jedoch auf die alternativen Methoden nicht mehr verzichten.

    Homöopathie als Teil der kompetenten Beratung

    Um eine kompetente Beratung auf dem Gebiet der Homöopathie zu leisten, sollte das Apothekenteam Folgendes beachten: Die Wahl der richtigen Fragen an die Kunden ist dabei ein sehr wichtiger Aspekt, denn die Homöopathie misst der Anamnese eine große Bedeutung bei. Dabei geht es vor allem darum, den Menschen und sein Wesen als ganzes System zu betrachten. Hierbei ist es wichtig, nicht nur den Symptomen auf den Grund zu gehen, sondern sich den Kunden mit all seinen Lebensumständen anzuschauen. Deshalb ist es auch möglich, dass zwei Menschen mit den gleichen Symptomen innerhalb der Homöopathie unterschiedliche Arzneien verschrieben bekommen.

     

    Jeder Kunde ist anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse - besonders im Bereich der Homöopathie. Beraten Sie Ihre Kunden daher individuell, auch wenn das ein wenig länger dauert. Schenken Sie Ihren Kunden Aufmerksamkeit. Gerade Kunden, die sich mit alternativen Methoden beschäftigen, sind häufig sehr gut informiert und erwarten von Ihnen besondere Fachkenntnis. Können Sie diese vorweisen, lassen sich solche Kunden durch eine professionelle und umfangreiche Beratung an Ihre Apotheke binden. Zufriedene Stammkunden bedeuten weitere potenzielle Kunden. Eigenwerbung und Mundpropaganda sind auch im medialen Zeitalter nicht zu unterschätzen.

     

    PRAXISHINWEIS | Nehmen Sie sich Zeit für eine individuelle Beratung. Werden Sie zum Apotheker des Vertrauens und hören Sie Ihren Kunden zu. Wichtig bei einer homöopathischen Beratung: Fragen Sie nicht nur nach der Art des Schmerzes, sondern erkundigen Sie sich auch nach seelischen und körperlichen Befindlichkeiten: Stress, Schlafverhalten und Kopfschmerzen sind dabei nur einige Faktoren, um die Beschwerden der Kunden fachgerecht zu beurteilen.

     

    Weiterbildungsmöglichkeiten für Apotheker

    Wollen Sie Homöopathie als festen Bestandteil in Ihre Apotheke integrieren, sind Sie für geschultes Personal verantwortlich. Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitern Schulungen und nehmen Sie selbst an einer Grundausbildung in Homöopathie teil. Es gibt für Apotheker verschiedene Möglichkeiten, sich auf dem Gebiet der Homöopathie und der Naturheilverfahren weiterzubilden. Hierbei erwerben Sie vor allem Grundkenntnisse über Homöopathie, die Herstellung der Arzneien und andere Therapierichtungen. Die Lehrinhalte und die Dauer der Weiterbildung können je nach Anbieter variieren. Wer an einer Weiterbildung interessiert ist, sollte sich bei seiner Apothekerkammer oder bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) über das aktuelle Seminarangebot informieren. Außerdem bietet der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) sogenannte Apotheker-Diplome an. In der Ausbildung erlangen Sie in erster Linie Kenntnisse über die homöopathische Behandlung verschiedener Krankheiten, Herstellungsverfahren und die Dosierungslehre. Das Diplom erwerben Sie im Anschluss an die Zusatzausbildung Homöopathie und Naturheilverfahren. Hiermit dürfen Sie öffentlich werben.

     

    PRAXISHINWEIS | Möchten Sie mit einem Zertifikat auf Ihre Qualifikation aufmerksam machen, stellen Sie dieses auch auf Ihre Website. Dort suchen die Kunden von heute häufig als erstes nach besonderen Schwerpunkten.

     

     

    Bilden Sie auch Ihre Mitarbeiter weiter aus. Fragen Sie Ihre PTAs, wer an einer Fortbildung im Bereich Homöopathie Spaß hätte. Denn nur wer voll und ganz hinter diesem Schwerpunkt steht, kann die Kunden mit Leidenschaft beraten.

    Integration homöopathischer Mittel in der Apotheke

    Das Angebot homöopathischer Arzneien erfordert im Vorfeld einige wichtige Überlegungen. Erst einmal sollten Sie sich über den Umfang des homöopathischen Sortiments für Ihre Apotheke Gedanken machen. Denn es ist wichtig, zu klären, welche Rolle die homöopathischen Mittel in Ihrer Apotheke und der Beratung einnehmen. Wenn Sie die Arzneien selbst herstellen, brauchen Sie entsprechende Räumlichkeiten, Geräte und Fachwissen. Sie können aber auch problemlos Fertigarzneien bestellen. Diese gibt es in zahlreichen Variationen, Potenzen und Darreichungsformen.

     

    PRAXISHINWEIS | Richten Sie ein Regal mit homöopathischen Mitteln ein und sorgen Sie für eine übersichtliche Darstellung der Arzneien. Transparenz und Übersicht sind wichtig.

     

    Machen Sie auf Ihren neuen Schwerpunkt gezielt aufmerksam

    Tragen Sie Ihre Apotheke in relevante Register und Foren ein. Interessierte Kunden sollten zu Ihnen finden und wissen, dass Sie sich mit Homöopathie auskennen. Interviews mit der Lokalpresse und dem Radio steigern die Bekanntheit Ihrer Apotheke.

     

    Planen Sie einen Tag der offenen Tür. Bieten Sie Ihren Kunden an diesem Tag einen Einblick in Ihr neues Sortiment. Schenken Sie Tees aus und schaffen Sie eine positive Atmosphäre, in der Sie die ersten Fragen der Kunden beantworten können.

     

    Weiterführende Hinweise

    • „Schwerpunktapotheke Onkologie: Spezialisierung auf Medikamente für Krebspatienten“ in AH 06/2014, Seite 11
    • „Schwerpunktapotheke: Machen Sie Parkinson-Patienten das Leben leichter“ in AH 04/2014, Seite 8
    Quelle: Ausgabe 09 / 2014 | Seite 7 | ID 42585791