24.06.2013 · Fachbeitrag · Apothekenmarketing

Schwerpunktapotheke Sport: Kunden bewegen durch Sommeraktionen für Sportler

von Yvonne Willibald, Medienbüro Medizin (MbMed), Hamburg

| Wenn die Bäume wieder satt-grüne Blätter tragen und die Sonne vom Himmel strahlt, zieht es viele Freizeitsportler nach draußen: Sie drehen ihre Joggingrunden, brechen zur ersten Radtour des Jahres auf und holen die Nordic-Walking-Stöcke aus dem Keller. Wer Sport als Schwerpunkt für seine Apotheke wählt, spricht eine breit gefächerte Zielgruppe an - und signalisiert: „Wir warten nicht, bis Sie krank werden, sondern helfen Ihnen, fit zu bleiben!“ Wer sein Sortiment und Aktionen zusätzlich auf die Jahreszeit abstimmt, kann sowohl bei Freizeit- als auch bei Profisportlern punkten. |

Mit Aktionen Neukunden locken

Besondere Aufmerksamkeit gewinnen Sie, indem Sie Sonderaktionen veranstalten. Dabei eignen sich vor allem speziell auf die Jahreszeit zugeschnittene Themen, die Sie mit einem Motto versehen, zum Beispiel „Läuft - auch bei Hitze“, wenn Sie zum Thema Joggen und Walking im Sommer informieren. Weitere Themen könnten etwa sein „So schützen Sie sich beim Outdoor-Sport vor Zeckenstichen“ oder „Schwimmen: Achtung Sonnenbrandgefahr!“.

PRAXISHINWEIS | Insbesondere beim Schwimmen unterschätzen viele die Kraft der Sonne, denn das Wasser fühlt sich angenehm kühl auf der Haut an, wirkt aber wie ein Brennglas. So kann es schnell zu einem kräftigen Sonnenbrand oder gar einem Sonnenstich kommen. Empfehlen Sie daher, wasserfeste Sonnencreme zu verwenden und eine Badekappe zu tragen. Zudem sollten Schwimmer die starke Mittagssonne meiden und besser morgens oder abends ihre Bahnen ziehen.

Um auch Laufkundschaft auf Ihre Aktion aufmerksam zu machen und so neue Kunden zu gewinnen, können Sie vor der Apotheke einen mobilen Aktionsstand aufbauen: Bieten Sie beispielsweise Energieriegel und Fitnessdrinks zum Probieren an, verteilen Sie Flyer und verschenken Sie Gratisproben, zum Beispiel Blasenpflaster und Erfrischungstücher.

Hinweis | Denken Sie daran, dass Sie für den Aktionsstand eine Genehmigung vom Ordnungsamt benötigen.

Gute Vorbereitung erleichtert die Durchführung

Stimmen Sie ab, welcher Mitarbeiter im Rahmen der Aktion für was verantwortlich ist und passen Sie das Sortiment an Ihr Motto an. Veranstalten Sie etwa eine Sonderaktion rund um das Thema Schwimmen, platzieren Sie am besten Sonnenschutzmittel gut sichtbar im Freiwahlbereich. Auch Mittel gegen Fußpilz sollten Sie vorrätig haben. Sprechen Sie sich rechtzeitig vor der Aktion mit den Herstellern ab und fragen Sie gegebenenfalls nach Proben, die Sie im Rahmen der Aktion verteilen können.

Denken Sie zudem daran, vorab für die Aktion zu werben: Kündigen Sie diese auf Ihrer Website an, erstellen Sie Flyer und informieren Sie rechtzeitig die lokale Presse - Monatszeitschriften benötigen dabei in der Regel mindestens acht Wochen Vorlauf, Anzeigenblätter mindestens zwei Wochen und Tageszeitungen eine Woche.

PRAXISHINWEIS | Planen Sie solche Aktionen gut und schulen Sie Ihr Personal, damit Ihre Mitarbeiter Fragen kompetent beantworten können. Jedoch nicht nur für Aktionen sollten Ihre Mitarbeiter gut geschult sein. Kunden erwarten von den Mitarbeitern einer Sportapotheke, dass sie kompetente Ratschläge zu allen möglichen Themen aus dem Bereich Sport erteilen können. Einige haben vielleicht noch nicht die richtige Sommersportart für sich entdeckt und möchten sich hierzu beraten lassen. Wissen Sie, was es dieses Jahr für neue Trendsportarten gibt? Kennen Sie Discgolf und Bikepolo? Über Neuigkeiten zu verschiedenen Sportarten können Sie sich einfach im Internet informieren und Ihr Wissen dann an Ihre Kunden weitergeben. Andere erwarten Tipps zur gesunden, auf ihr Training zugeschnittenen Ernährung. Und genau dieser besondere Beratungsservice macht eine gute Sportapotheke aus.

Schaufenster: Zeigen Sie Ihren Schwerpunkt

Ihr Schwerpunkt sollte auch sofort erkennbar sein, wenn Sie gerade keine Aktion veranstalten. Besonders wichtig ist dabei das Schaufenster: Es fällt Passanten als Erstes ins Auge und ist somit Ihre Visitenkarte. Lassen Sie  Ihrer Kreativität freien Lauf.

Beispiel

Stellen Sie etwa eine Schaufensterpuppe in kurzer, bunter Sportbekleidung und mit Sonnenbrille auf ein sandfarbenes Tuch, das Sie am Boden drapiert haben. Platzieren Sie dann einen Volleyball zu ihren Füßen und hängen Sie ein Volleyballnetz im Schaufenster auf. Daran können Sie passende Produkte - wie Pflaster, Salben gegen Prellungen und Sonnenschutzmittel - befestigen.

Machen Sie zusätzlich mit kreativen Plakaten und Schildern auf Ihren Schwerpunkt aufmerksam, wie zum Beispiel „Sportapotheke Mustermann: Wir bringen Sie in Fahrt!“ mit dem Bild eines Radfahrers.

Schaufensterpuppen und Sportbekleidung können Sie sich zum Beispiel bei Sporthändlern oder in Fitness-Studios ausleihen. Häufig genügt es, dafür einen Hinweis auf die Zurverfügungstellung im Schaufenster Ihrer Offizin zu platzieren. Binden Sie Ihre Kooperationspartner auch in Aktionstage mit ein - etwa dadurch, dass Sie Rabattgutscheine des Sporthändlers als ersten Preis bei einem Volkslauf vergeben. Beachten Sie aber das Heilmittelwerbegesetz (HWG): Für Arzneimittel und andere medizinische Produkte dürfen Sie in der Regel nicht mit Preisausschreiben und Rabatten werben. Das Fitness-Studio könnten Sie zudem einbinden, indem ein Fitness-Trainer auf Ihrer Website nützliche Tipps für Sportler gibt. Dazu gehört zum Beispiel, wie wichtig es gerade im Sommer ist, mit der richtigen Pulsfrequenz zu trainieren.

Website: Visitenkarte im Internet

Die Website ist ein besonders wichtiger Bestandteil Ihrer Eigenwerbung, denn sie ist Ihr digitales Schaufenster. Weisen Sie dort auf Ihren Schwerpunkt hin und bieten Sie am besten auch Informationen zu den Bereichen Sport, Sporternährung und Gesundheit an. Achten Sie aber darauf, die Themen aktuell zu halten. Im Sommer können Sie etwa über richtiges Verhalten beim Bergwandern informieren und Motivationstipps für Jogger geben.

PRAXISHINWEIS | Bergwanderer sollten vor allem auf festes Schuhwerk achten. Ideal sind Schuhe, die über die Knöchel reichen, da man so ein Umknicken vermeidet. Empfehlen Sie, sich im Urlaub vorab bei Einheimischen zu erkundigen, wie lange man für die geplante Tour braucht. Zudem sollten sich Bergsteiger stets bei einer Person abmelden und ihr mitteilen, welche Tour sie planen. Anschließend sollten sie sich natürlich auch zurückmelden. Besonders wichtig ist es, den Kopf zu bedecken und Sonnenschutz aufzutragen, denn in den Bergen ist die UV-Strahlung besonders aggressiv.

Sommerliches Sortiment für Sportler

Ergänzend zu den Tipps auf der Website können Sie regelmäßig Strecken- und Trainingspläne erstellen und in Ihrer Offizin auslegen, zum Beispiel für Läufer und Radfahrer. Mögliche Trainingspläne für Läufer sind etwa „Joggen für Anfänger“, „So schaffen Sie die zehn Kilometer“ oder „Hitzefit: Mit der richtigen Pulsfrequenz durch den Sommer“. Stellen Sie diese am besten auch online. Zudem könnten Sie besonders schöne Touren für Bergwanderer empfehlen.

Doch nicht nur am Service, sondern auch am Sortiment und an der Innendekoration Ihrer Offizin sollte Ihr Schwerpunkt zu erkennen sein: Platzieren Sie daher im Freiwahlbereich die Produkte passend zur Schaufensterdekoration und hängen Sie auch hier Plakate, Schilder und sommerliche Dekorations-Elemente auf - etwa bunte Wasserbälle. In der Zweitplatzierung können Sie zum Beispiel Energieriegel und Eiweißdrinks anbieten, um Spontankäufe anzuregen. Das Sortiment sollte im Sommer unter anderem stets Sonnenschutzmittel und Produkte zur Fußpflege umfassen, denn das viele Schwitzen in Berg- oder Sportschuhen kann die Füße stark beanspruchen.

Beraten Sie entsprechend: Informiert sich ein Kunde etwa über Schwimmen als Sommersport, können Sie ihn darauf hinweisen, dass die Haut durch das viele Wasser häufig strapaziert wird. Empfehlen Sie ihm eine leichte feuchtigkeitsspendende Hautpflege und geben Sie ihm gegebenenfalls zunächst eine Probe mit. So fühlen sich Ihre Kunden gut betreut und empfehlen Sie weiter.

Weiterführender Hinweis