WDR: 12 Vor-Ort-Apotheken im Test geben überwiegend positives Bild ab

| In zwölf Vor-Ort-Apotheken in zwölf Städten in NRW haben die Testkäufer immer die gleichen vier Medikamente eingekauft. Alles rezeptfreie Medikamente, die in der Erkältungszeit häufig verkauft werden: Aspirin Complex, Nasivin Nasenspray, Grippostad Hartkapseln und Paracetamol (500mg). Die ersten beiden Arzneien sollten für die Tester selbst bestimmt sein, die anderen beiden für eine nahe Verwandte. Dabei haben sich die Tester in den Apotheken passiv verhalten und nur die vier Medikamente verlangt. Eine Erwartung an die Apotheker: Fragen die Apotheker, für wen die Arzneien bestimmt sind bzw. ob alle für einen Patienten gedacht sind? |

Der Knackpunkt

Die beiden Medikamenten-Kombinationen sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden. Aspirin Complex und das Nasenspray enthalten beide Wirkstoffe, die zu einer Verengung der Blutgefäße führen. Das kann bei gleichzeitiger Einnahme der beiden Mittel zu erhöhtem Blutdruck führen. Apotheker sollten Kunden auf dieses Problem hinweisen. Auch die Kombination von Grippostad und Paracetamol ist problematisch: In Grippostad ist bereits Paracetamol enthalten. Nimmt man also gleichzeitig beide Medikamente ein, kann es zu einer Überdosierung kommen, die die Leber überfordern kann. In beiden Fällen sollten zumindest zeitliche Abstände eingehalten werden bzw. bei Paracetamol darauf geachtet werden, dass die tägliche Höchstdosis nicht überschritten wird.

Ergebnisse

Bei den insgesamt zwölf Beratungs-Stichproben in Vor-Ort-Apotheken gewannen die Testkäufer ein tendenziell positives Bild: So fragten fast alle Apotheker, für wen die Arzneien bestimmt sind. Elf von zwölf warnten vor möglichen Problemen bei der gleichzeitigen Einnahme von Grippostad und Paracetamol. Und acht von zwölf wiesen auch auf mögliche Risiken bei der gleichzeitigen Anwendung von Nasivin und Aspirin Complex hin. Bei einer der zwölf Apotheken gab es allerdings überhaupt keine Beratung. Ohne jeden Kommentar oder Hinweis wurden den Testkäufern die vier Arzneien verkauft.

Quelle

• WDR (www1.wdr.de)