Notfallkoffer im Heim

| Frage: „Wir versorgen einige Pflegeheime und nun kam von einem Heim die Anfrage, ob Notfallkoffer zwingend im Heim vorhanden sein müssen. Wenn ja, wie müssen diese bestückt sein?“ |

Antwort: Laut Aussage der Heimaufsicht müssen Notfallkoffer ‒ die üblicherweise Infusionsbestecke, einen Nasopharyngealtubus, Defibrillatoren und dergleichen beinhalten ‒ in Heimen nicht vorgehalten werden. Im Gegenteil: Diese Hilfsmittel werden im Rettungsdienst benötigt und dürfen nur von Ärzten oder medizinischem Fachpersonal angewendet werden. Aus diesem Grund sieht die Heimaufsicht das Vorhandensein solcher Notfallkoffer auch sehr kritisch bzw. lehnt deren Vorhandensein im Heim ab.

Das Pflegepersonal soll in einem Notfall lediglich die Zeit bis zum Eintreffen des Arztes überbrücken und Erste Hilfe leisten können. Hier ist zunächst die Anwendung lebensrettender Sofortmaßnahmen ‒ wie beispielsweise eine stabile Seitenlage etc. ‒ sinnvoll. Das Pflegepersonal sollte deshalb regelmäßig in der Anwendung dieser Maßnahmen geschult werden. Auch kleinere Verletzungen durch Stürze oder Schnittwunden sollten vom Pflegepersonal versorgt werden können. Daher ist im Heim für solche Notfälle ein handelsüblicher Erste-Hilfe-Kasten mit den gängigen Verbandmitteln ausreichend.