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  • · Nachricht · Leserforum

    Bezahlung des manuellen Stellens?

    | FRAGE: „Wie viel kann man dem Heim für das manuelle Stellen in Rechnung stellen?“ |

     

    Antwort: Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, denn viele Heime verlangen auch heute noch ein kostenloses Stellen durch die Apotheke. Aber abgesehen davon, dass kostenlose Dienstleistungen nach dem Heilmittelwerbegesetz verboten sind, haben diese auch keinen Wert. Und was keinen Wert hat, wird nicht als hochwertige Leistung geachtet und erhält keine Anerkennung.

     

    Ist das Heim bereit, einen Beitrag für das ausgelagerte Stellen zu tragen, sollten Sie überlegen, ob Sie lediglich eine Kostendeckung erzielen wollen oder ob Sie zusätzlich einen Gewinn machen möchten. Diese Überlegungen basieren wiederum darauf, wie hoch die Zahlungsbereitschaft des Heimes ist.

     

    Für die Apotheke entstehen folgende Kosten: Beim manuellen Stellen werden die Arzneimittel in wiederverwendbare Dossetten gestellt. Befinden sich diese im Eigentum des Bewohners, muss die Apotheke ihre Personalkosten (zum Beispiel für das Stellen selbst, für das Medikationsmanagement und für die Reinigung der Dossetten), die Raumkosten und weitere Kosten wie zum Beispiel Strom in die Kalkulation einbeziehen. Eine kostendeckende Kalkulation hängt also von der regionalen Miete für den zusätzlichen Raum und ganz besonders von der Höhe der Personalkosten und dem Zeitbedarf ab, den ein pharmazeutischer Mitarbeiter für das Stellen benötigt.

     

    Achtung | Bei dieser Kalkulation wird für das Stellen noch keinerlei Gewinn erwirtschaftet. Es werden lediglich diejenigen Kosten berechnet, die der Apotheke durch das Stellen entstehen.

     

    Ehrliche Aussagen, wie hoch die tatsächliche Vergütung für das Stellen oder Verblistern ist, findet man selten. Die Apotheken legen ihre Zahlen in der Regel nicht offen. Von Beträgen zwischen 1,50 und 5 Euro pro Wochenblister ist die Rede.

     

    Zum Vergleich: Blisterzentren berechnen den Apotheken pro Wochenblister zwischen 2,50 und 3,50 Euro. Dies sind aber nur die Kosten für den Blister selbst. Darin enthalten sind noch keine Personalkosten für das Medikationsmanagement und die Auslieferung der Blister. Die tatsächlichen Kosten, die einer Apotheke für das manuelle Stellen entstehen, dürften wohl deutlich darüber liegen.

     

    (Pressemitteilung des IWW Instituts vom 23. Oktober 2014)

    Quelle: ID 42747544