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  • 30.09.2010 | Aktuelle Studien

    Sind Apotheken in der Theorie top, aber in der Praxis flop?

    von Alexandra Schramm, Medienbüro Medizin, Hamburg

    Apotheken genießen hohes Ansehen bei ihren Kunden - das belegen zwei aktuelle Studien. Ein Test in der Praxis im Auftrag der Stiftung Warentest hat jedoch Vor-Ort-Apotheken und mehr noch den Versand-Apotheken ein bedenklich schlechtes Zeugnis ausgestellt. Der „Apotheker Berater“ hat für Sie die Studienergebnisse zusammengefasst.  

    „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“

    87 Prozent der Deutschen verlassen sich auf ihre Apotheker/innen und haben hohes Vertrauen in diese Berufsgruppe, so ein Ergebnis der europaweiten Studie „Reader´s Digest European Trusted Brands“ 2010. Aber sind Apothekenkunden damit wirklich gut beraten? Oder besteht das Vertrauensgefühl vielleicht nur in der Theorie?  

     

    Ein Praxis-Test stellte den Apotheken in puncto Beratungsqualität ein bedenklich schlechtes Zeugnis aus. Die Stiftung Warentest prüfte Anfang 2010 die Beratung, den Service und die Preise von 27 Vor-Ort-Apotheken in Berlin, Essen, Nürnberg und Augsburg sowie die Internetseite, den Bestell- und Lieferservice und die allgemeinen Geschäftsbedingungen von 23 Versandapotheken. Davon erhielten drei Vor-Ort-Apotheken und acht Versandapotheken das Qualitätsurteil „mangelhaft“. Keine einzige Versandapotheke schaffte ein gutes Qualitätsurteil, nur vier erreichten ein „befriedigend“. Die Ergebnisse der Vor-Ort-Apotheken sehen etwas besser aus: 7 erhielten ein „gut“, 16 ein „befriedigend“ und eine ein „ausreichend“.  

    Beratungstest mit Schwerpunkt Wechselwirkungen

    Jede Apotheke wurde von geschulten Testern insgesamt siebenmal persönlich aufgesucht bzw. per Brief oder Telefon kontaktiert. Alle getesteten Vor-Ort-Apotheken gehören Apothekenkooperationen an; insgesamt neun bundesweit vertretene Apothekenkooperationen waren mit je drei Vor-Ort-Apotheken im Test. Die Apotheken mussten in punkto fachlicher Qualität verschiedene Aufgaben zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, zu Präparaten für ein fieberndes Kleinkind, zum Erstellen einer Rezeptur, zu einem Nahrungsergänzungsmittel und zu Inkontinenzprodukten lösen. Die Stiftung Warentest bewertete die fachliche Richtigkeit und Vollständigkeit der vermittelten Informationen. Zusätzlich ermittelte sie außerhalb dieser Bewertung die Preise von sieben rezeptfreien Medikamenten.  

    Ergebnis: Keine rundum optimale Arzneimittel-Information

    Überraschend waren vor allem Schwächen bei der Beratung zu Medikamenten und insbesondere zu möglichen Wechselwirkungen: