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  • 02.12.2008 | Apothekenentwicklung

    Arzneiverordnungsreport 2008: Daten, Fakten und Folgen für die Apotheke

    von Apotheker Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    Wie jedes Jahr wird der aktuelle Arzneiverordnungsreport vorgestellt. Der Report 2008 basiert auf einer Vollerhebung aller Rezepte der gesetzlichen Krankenversicherungen mit insgesamt rund 708 Mio. Verordnungen in 2007, was ein präzises Bild des deutschen GKV-Marktes gibt. In 2007 waren die Kostensteigerungen beträchtlich, wofür wesentliche Ursachen klar auf der Hand liegen: Zur Hälfte waren diese durch die Umsatzsteuererhöhung zum 1. Januar 2007 bedingt – politisch gewollte Punkte wie die Ausweitung der Impfstoff-Erstattung trugen das Übrige dazu bei.  

    Datengrundlagen

    Der Arzneiverordnungsreport beschränkt sich traditionell auf den GKV-Markt. Damit werden sämtliche Privatverordnungen nicht erfasst, die rund zehn Prozent des Gesamtverordnungsmarktes ausmachen. Weiterhin werden in erster Linie die Fertigarzneimittel betrachtet. Rezepturen, Sprechstundenbedarf und der gesamte Bereich der Hilfsmittel und Medicalprodukte nehmen daher nur eine Nebenrolle ein.  

     

    Hinweis: Alle Wertangaben und der „GKV-Fertigarzneimittelumsatz“ sind stets die bei den Krankenkassen eingereichten Bruttowerte, also inklusive Umsatzsteuer, Zuzahlungen und Rabatte der Hersteller und Apotheken.  

     

    Der effektiv bei den Apotheken ankommende Nettowert ist niedriger: Mit einem Abschlag von etwa 20 bis 25 Prozent sind Umsatzsteuer und Apothekenrabatte berücksichtigt. Rezepturen, Sprechstundenbedarf und Hilfsmittel kommen für die Apotheke wieder hinzu und machen rund 15 Prozent aus. Die hier nicht erfassten Privatverordnungen schlagen ebenfalls im Schnitt mit etwa 10 bis 12 Prozent zu Buche. Gegeneinander aufgerechnet entsprechen die angegebenen Bruttowerte in erster Näherung den tatsächlichen Nettowerten, die der einzelne Arzt der Apotheke insgesamt einbringen kann. Bisweilen – bei Gynäkologen (Pille) und Hautärzten – stellen die GKV-Fertigarzneimittelverordnungen jedoch nur einen Bruchteil der Gesamtverordnungen dar.  

    Analyse des GKV-Fertigarzneimittelumsatzes 2007