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  • 03.05.2011 | Apothekenentwicklung

    Vom Umgang mit Risiken in der Apotheke

    von Apotheker und Unternehmensberater Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    In Zeiten geringer werdender Margen verzeiht der Markt keine größeren Fehltritte. Auch die betriebswirtschaftliche Fehlertoleranz sinkt, da die Verteilungsspielräume enger werden. Deshalb tut jede Apotheke gut daran, anhand einer Risikomatrix ihre individuellen Gefährdungspotenziale zu systematisieren und auf den Umgang mit dem Unerwarteten vorbereitet zu sein. Der folgende Beitrag zeigt, wie Sie Risiken - außerhalb von Krisenzeiten - kontrollieren und - im Notfall - mit möglichst geringen Folgen handeln.  

    Welche Gefährdungspotenziale gibt es in Ihrer Apotheke?

    Zuerst gilt es, mögliche Gefährdungen in der Apotheke als solche überhaupt zu erkennen. Es empfiehlt sich, die Risikopotenziale gezielt in den einzelnen betrieblichen Bereichen aufzuspüren:  

     

    • Strategischer Bereich: Welche Abhängigkeit von einzelnen Verordnern, Frequenzbringern oder speziellen Sortimenten u.a.m. besteht in Ihrer Apotheke? (Ein Risiko zum Beispiel ist: Der wichtigste Verordner fällt aus).

     

    • Betriebsprozesse: Wie ist der gesamte Ablauf der Apotheke organisiert? Auf der pharmazeutischen Risikoseite sind insofern insbesondere Gefahrstoffe, Spezialrezepturen, mögliche Arzneimittelverwechslungen, das Handling mit sehr teuren bzw. verfallsgefährdeten Präparaten oder Fälschungen hervorzuheben. Wichtige Themen sind außerdem der allgemeine Schutz zum Beispiel gegen Einbruch, Raub, Brand und sonstige äußere Einflüsse. Wegen möglicher Attacken auf das EDV-System sind Datenschutz und IT-Sicherheit tangiert.

     

    • Markt und Kunden: Wie sind Preispolitik und Marktauftritt, Ausrichtung auf bestimmte Kundengruppen, Marketing und Kundenbindung, Reklamations- und Problembehandlung strukturiert?

     

    • Ressourcen und Personal: Wie sieht es mit der räumlichen, technischen und personellen Ausstattung aus? Hinsichtlich des Personals interessieren Ausfallrisiken durch Krankheit, Fluktuation und Ersatzbeschaffung, Arbeitsrecht und Arbeitsschutz sowie das allgemeine Leistungs- und Motivationsniveau Ihres Teams.