Wie werden Wochendosetten gereinigt?

| FRAGE: „Gibt es Vorgaben, wie Wochendosetten (zum Beispiel Medi7) am sinnvollsten zu reinigen sind? Laut neuer Heimversorgungs-Leitlinie sollten die Dosetten vor jeder Neubefüllung gereinigt werden. Einige Hersteller empfehlen aber nicht die Verwendung einer Spülmaschine wegen der Verformungsgefahr aufgrund zu hoher Temperaturen. Ein rein manuelles Reinigen (zum Beispiel Auswischen mit Isopropanol) ist aus personaltechnischer Sicht extrem aufwendig. Haben Sie Alternativvorschläge?“ |

Antwort: Dass wiederverwendbare Dosetten nach jeder Bestückung gereinigt werden und vor der Neubefüllung gut trocken sein müssen, ist keine neue Richtlinie, sondern seit vielen Jahren allgemeiner Hygienestandard. Denn Arzneimittelreste dürfen sich nicht in den Dosetten ansammeln. In der Regel hat sich die Reinigung in der Spülmaschine bewährt. Es muss ja nicht zwangsläufig das heiße 65°C-Programm sein. Häufig genügt auch ein kurzes Programm bei niedriger Temperatur. Möglicherweise müssen eine entsprechende Spülmaschine angeschafft oder die Dosetten eines anderen Herstellers verwendet werden. Auch eine manuelle Reinigung, zum Beispiel mit erhöhtem Wasserdruck, ist zwar immer möglich, wenn auch sehr zeitintensiv.

Wiederverwendbare Dosetten haben aber auch noch einen anderen entscheidenden Nachteil. Sie bergen für die Apotheke immer ein großes und teilweise nicht beherrschbares Haftungsrisiko. Da diese Systeme nicht versiegelt werden, können sie im Nachhinein leicht manipuliert werden. Apotheken werden im Schadensfall große Probleme bekommen zu beweisen, dass die Dosetten bei der Auslieferung richtig bestückt waren. Auch aus diesem Grund sind wiederverwendbare Systeme heutzutage nicht mehr zu befürworten.

Hinweis: Wir hoffen, dass wir Ihnen damit weiterhelfen konnten. Bitte haben Sie jedoch Verständnis dafür, dass wir angesichts der in vielen Punkten ungeklärten Rechtslage und der Schwierigkeiten des Fachgebietes für solche Auskünfte keine Haftung übernehmen können.

(Pressemitteilung der „Heimversorgung“ vom 9. Februar 2015)