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  • · Fördermittel für Innovationen

    Innovationen in der Zahnarztpraxis: Hier können Zahnärzte von staatlichen Förderprogrammen profitieren

    Bild: ©fancycrave1 - pixabay.com

    von Dipl.-Ing. Marion Rohwedder, Geschäftsführerin Grantconsult GmbH, Kleve

    | Was steckt eigentlich hinter dem Schlagwort „Innovationsförderung“? Und was haben Zahnärzte mit diesem Förderbereich zu tun? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit für eine typische Zahnarztpraxis, Zuschüsse aus einem der vielen Innovationsprogramme zu schöpfen? Diese und andere Fragen beantwortet der Beitrag und stellt zwei interessante Zuschussmöglichkeiten mit praktischen Beispielen vor. |

    Ihre Praxis ist innovativ, sobald Sie etwas Neues einführen

    Mit dem Begriff „Innovation“ verbinden die meisten eine technische Erfindung, ein neues wissenschaftliches Verfahren oder eine bahnbrechende Produktentwicklung ‒ und haben recht damit. Daneben hat die Bundesregierung aber auch Dienstleister im Fokus, die sich ebenfalls ständig neu erfinden müssen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Innovativ im Sinne förderfähiger Projekte und Vorhaben ist deshalb auch die Einführung neuer Arbeitsprozesse, digitaler Strukturen oder die Erschließung neuer Märkte.

     

    Das bedeutet für die Zahnarztpraxis:

     

    • „Neu“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es neu für die jeweilige Zahnarztpraxis ist. So kann also eine bislang konservativ geführte Praxis durch die Umstellung der bisherigen Verwaltung auf cloudbasierte Dienste Geld für ihr Vorhaben beantragen ‒ in Form von zinsgünstigen Darlehen oder bezuschussten Beratungsleistungen.
    • Sie brauchen ein Konzept, um mit Ihrer Zahnarztpraxis geplant zu wachsen und sich in die Bereiche auszudehnen, die zu Ihnen passen.
    • Sobald Sie zusammen mit einem Innovationsberater ein stimmiges Konzept entwickelt haben, gehen Sie die Aufgaben an und nutzen dazu die bereitstehenden Förderprogramme. Welche das sind, kann Ihnen der Berater genau sagen.

     

    PRAXISTIPP: INNOVATIONSBERATER FINDEN | Holen Sie sich zuerst professionelle Unterstützung bei einem autorisierten Berater. Dazu können Sie die Beraterseite von go-digital oder go-Inno unter iww.de/s2846 nutzen. Der Berater identifiziert mit Ihnen das Innovationspotenzial und zeigt Ihnen Möglichkeiten auf, die auf Ihre aktuelle Situation und Ihre zukünftigen Ziele zugeschnitten sind.

     

    Diese Innovations-Förderprogramme gibt es

    Es gibt sehr viele Programme, die je nach Projekt und Vorhaben passend auszuwählen sind. Der „Innovationsassistent“ (1.) und das zentrale nnovationsprogramm Mittelstand (2.) sind vielseitig nutzbar und werden deshalb vorgestellt.

    1. Innovationsassistent einstellen und vom Land bezahlen lassen

    Falls Sie etwas Neues in Ihrer Praxis auf den Weg bringen wollen ‒ beispielsweise die Erschließung neuer Kundenkreise ‒, brauchen Sie jemanden, der sich um dieses Projekt kümmert. Ein Innovationsassistent kann helfen, den entscheidenden Schritt zur Stärkung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu gehen:

     

    • durch den Einsatz von Online-Marketing-Maßnahmen,
    • mithilfe von digitalen Terminbuchungs- und Rezeptbestellsystemen oder
    • durch das Angebot von Online-Beratungsstunden per Videochat

     

    Zuschüsse zu Lohnkosten, wie sie bei den Innovationsassistenten-Programmen fließen, sind dabei hilfreich. Denn sie erleichtern Ihnen die Entscheidung, den passenden Mitarbeiter einzustellen. Bei den Zuschüssen für Innovationsassistenten handelt es sich um Landesprogramme mit individuellen Bezeichnungen und unterschiedlichen Mitteln. Im Prinzip haben aber sämtliche dieser Programme die folgende Kernausrichtung:

     

    • 1. Sie stehen kleinen Unternehmen offen.
    • 2. Der Verwendungszweck richtet sich u. a. auf Vorhaben, die
      • zur Gewinnung neuer Erkenntnisse dienen,
      • betriebliche, marketingrelevante oder vertriebliche Strukturen schaffen oder verbessern,
      • Prozesse oder Dienstleistungen digitalisieren oder
      • die IT-Sicherheit verbessern.
    • 3. Gefördert werden Lohnkosten neu eingestellter Hochschulabsolventen, die für einen Mindestzeitraum (z. B. für 12 bis 24 Monate) eingestellt werden.

     

    Die folgende Liste gibt einen Überblick über einige der aktuell verfügbaren Landesprogramme, um die bestehenden Möglichkeiten vorzustellen.

     

    Bundesland
    Innovation-Programmname
    Zuschuss

    Berlin

    Beschäftigung von Innovationsassistenten

    20.000 Euro maximal pro Mitarbeiter, wobei zwei Stellen gleichzeitig geschaffen werden können

    Brandenburg

    Brandenburger Innovationsfachkräfte

    Bis zu 60 Prozent des Bruttogehalts, das mindestens 2.600 Euro beträgt; Laufzeit maximal 24 Monate

    Nordrhein-Westfalen

    Innovations- und Digitalisierungsassistent

    45.000 Euro maximal

    Rheinland-Pfalz

    Innovationsassistentin in kleinen und mittleren Unternehmen

    30.000 Euro maximal

    Sachsen-Anhalt

    Beschäftigung von Innovationsassistenten

    60.000 Euro maximal pro Mitarbeiter, wobei zwei Stellen gleichzeitig geschaffen werden können

    Schleswig-Holstein

    Beschäftigung von Absolventen von Fachhochschulen und wissenschaftlichen Hochschulen in kleinen Unternehmen

    24.000 Euro maximal

     

    Wichtig | Falls Ihr Bundesland in der Übersicht fehlt, ist es wahrscheinlich, dass das Programm nicht, nicht mehr oder noch nicht verfügbar ist. Prüfen Sie bitte die aktuelle Verfügbarkeit online. Das können Sie konkret entweder auf der Website der jeweiligen Landesbank oder der zuständigen Wirtschaftsförderung tun.

    2. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) nutzen

    Für Zahnärzte, die über den Tellerrand hinausschauen und sich ein innovatives Vorhaben vorgenommen haben, ist das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gut geeignet. Es fördert schon seit vielen Jahren Einzelprojekte, Kooperationsprojekte und Kooperationsnetzwerke, die innovative Produkte, Verfahren oder technische Dienstleistungen entwickeln:

     

    • Im Rahmen der Einzelprojektförderung können Einzelunternehmen Anträge stellen.
    • Bei Kooperationsprojekten wird die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen oder zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen/Hochschulen unterstützt.
    • Der Förderschwerpunkt Kooperationsnetzwerke richtet sich an eine Gruppe von mindestens sechs Beteiligten, bestehend aus mindestens sechs mittelständischen Unternehmen. Darüber hinaus dürfen auch Verbände, Gebietskörperschaften, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen beteiligt sein.

     

    • Beispiele aus der Zahnarztpraxis
    • Einzelprojekt: Ein Zahnarzt entwickelt ein System zur optimalen Verwaltung der digitalen Patientenakte. Dabei gewährt er dem Patienten Zugriff auf bestimmte Teilbereiche und erleichtert den Austausch mit anderen Fachärzten. Seine Methode lässt sich verallgemeinern und auch für andere ärztliche Praxen adaptieren.
    • Kooperationsprojekt: In Zusammenarbeit mit einem Softwareunternehmen und einer Hochschule lässt der Zahnarzt eine App für Smartphones entwickeln, die einen hohen Sicherheitsstandard aufweist.
     

    Der mögliche Zuschuss beträgt maximal 209.000 Euro bei einer Förderquote zwischen 25 und 55 Prozent maximal für Einzel- und Kooperationsprojekte. Bei den Kooperationsnetzwerken steigt die maximale Zuschusshöhe auf 380.000 Euro.

     

    Es gibt drei verschiedene Ansprechpartner: ZIM-Einzelprojekte werden von EuroNormGmbH bearbeitet, Kooperationsprojekte und -netzwerke von AiF Projekt GmbH oder VDI/VDE IT. Alle drei Anlaufstellen sitzen in Berlin und fungieren als offizielle Projektträger des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

    Mehr Programme rund um das Thema Innovation online

    Wenn Sie sich darüber informieren wollen, welche weiteren Innovationsprogramme in Ihrem Bundesland verfügbar sind, können Sie sich über die jeweiligen Websites der Landesförderinstitute, Landesbanken und Wirtschaftsförderungen orientieren. Es gibt eine große Anzahl von Programmen in diesem Bereich.

     

    In jüngster Vergangenheit wurde viel Geld investiert, um explizit die Bereiche Innovation und Digitalisierung für jedermann zugänglich im Internet zu präsentieren. Entsprechend gut und aktuell sind die verfügbaren Informationen im Netz, die fortlaufend aktualisiert werden.

    Quelle: ID 46611695