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    Daten „sozialverträglich“ sammeln ‒ ist das möglich?

    Bild: © i-picture - stock.adobe.com

    | Der digitale Alltag generiert Daten, die fleißig gesammelt werden. Diese Tatsache ist eigentlich keine neue Nachricht wert. Riesige Datenerhebungen stellen Unternehmen, den Gesundheitsbetrieb oder die Wissenschaft aber vor Probleme. Politik und Verbraucherschützer sehen die Entwicklung kritisch, der Gesetzgeber hat mit der DS-GVO reagiert. Aber was wäre, wenn gesammelte Daten so anonymisiert sind, dass diese nicht mehr Personen zugeordnet werden können? |

     

    Von den vielen Apps auf dem Smartphone über Social Media-Profile und die Schar der digitalen Assistenten in der Wohnung sowie im Auto: Die Frage ist eigentlich längst nicht mehr, wer Daten sammelt, sondern wer es nicht tut. Deshalb erscheint es als kluges Ziel, den Personenbezug zu beseitigen und Nutzerdaten sowie gesammelte Datenbestände so zu anonymisieren, dass man sie nicht mehr den Personen zuordnen kann, von denen sie stammen. Genau das bietet das Berliner Start-up Statice an, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet (3.6.19). „Wir wollen KI fördern, ohne den Menschen das Gefühl zu geben, dass ihre Daten geklaut werden, à la Facebook“, so Sebastian Weyer, CEO und Gründer des Start-ups gegenüber der Zeitung.

     

    Auch Dr. Sven Abels, Geschäftsführer beim Softwareunternehmen Abelssoft, sieht das Potenzial für Dienstleister, die eine Anonymisierung und die Beseitigung von Personenbezügen anbieten, als sehr hoch an. „Solche Unternehmen vereinen zwei große Wachstumsthemen: Zunächst ist hier das gestiegene Bedürfnis nach Datenschutz zu nennen, was sich auch an der DS-GVO und den damit zusammenhängenden Diskussionen gut erkennen lässt. Darüber hinaus bildet die Analyse von Daten im Kontext von „Big Data“ ein zweites wichtiges Thema für viele Firmen heute. Beides in Einklang zu bringen, ist für viele Firmen nicht leicht, und wird von Unternehmen wie eben Statice aufgegriffen. Bedarf sehe ich bei fast allen datengetriebenen Firmen sowie bei Firmen, die von Natur aus mit personalisierten oder sensiblen Daten arbeiten müssen, wie beispielsweise Krankenhäuser. Hinzu kommen die Industrie, um z. B. den Einsatz von Maschinen zu überwachen, sowie Hard- und Softwarehersteller, die das Nutzerverhalten besser verstehen wollen, ohne die Privatsphäre der eigenen Kunden zu vernachlässigen“.

     

    Die sogenannten Smarthomes mit ihren vernetzten elektronischen Geräten daheim sind ebenfalls längst auf dem Weg zum Daten-Großlieferanten ‒ und das im 24-Stunden-Rhythmus. Selbst die Innenminister wollen auf die hier entstehenden Informationsschätze zugreifen, wie die FAZ berichtet (5.6.19). Um welche Informationsmengen es hier geht, wird deutlich, wenn man sich die Nutzerzahlen anschaut: Laut einer Postbank-Studie nutzt bereits jeder Dritte Deutsche Sprachassistenten.

     

    Weiterführende Hinweise

    Quelle: ID 45964281