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  • · Verbraucherschutz

    Wer den Cookie nicht ehrt, surft noch lange nicht unbeschwert

    Bild: © creative soul - stock.adobe.com

    | Kleine Gehilfen machen es möglich, dass Konzerne und Werbetreibende Internetnutzer im Netz verfolgen und das Verbraucherverhalten analysieren. Die DS-GVO wollte genau das einschränken. Nun poppen auf dem Bildschirm regelmäßig Kästen auf, mit denen um eine Cookie-Erlaubnis gebeten wird. Problem gelöst? Nicht so ganz, denn die mächtigen Tech-Konzerne brauchen keine Cookies. Sie schnüffeln längst mittels ihrer eigenen Produkte. |

     

    Gemäß Artikel 4 Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) müssen Nutzer zustimmen, dass ihre Daten verarbeitet werden. Poppt auf einer Internetseite das typische Fenster auf, können Nutzer per Mausklick zustimmen oder eben auch ablehnen. Schon bleiben die Cookies außen vor. Werbetreibende setzen auf die kleinen Spione, die Internetsurfer durch das Netz verfolgen (tracken) und dabei wertvolle Informationen sammeln. Wie schnell technische Riegel den Informationsfluss versiegen lassen können, zeigte sich in den vergangenen Jahren, als die Anbieter der Browser Firefox und Safari ihre Internetnavigatoren mit Tracking-Blockaden ausstatteten.

     

    Ist mit der Regelung der DS-GVO damit ein wirksamer und dauerhafter Schutz gegen die Sammelleidenschaft etabliert worden? „Die Nutzer haben nur bedingt etwas davon“, berichtet die Welt in einem informativen Beitrag von Benedikt Fuest (1.3.20). „Wer von den neuen Datenschutzregeln profitiert, sind Google und Facebook, die Internet-Riesen. Jene Firmen also, deren Marktmacht und Datensammelwut die EU einengen wollte.“ Denn die mächtigen Tech-Konzerne haben einen entscheidenden Vorteil: Sie brauchen die guten alten Cookies nicht. Mit ihren digitalen Dienstleistungen für Nutzer sind sie breit aufgestellt ‒ sowohl diese als auch ihre Apps oder Browser (z. B. Chrome) übernehmen das Datensammeln schon selbst. Werbeexperten würden dies als „walled gardens“ (gesicherte Gärten) bezeichnen.

     

    Regelmäßig in der Diskussion sind Sprachassistenten und wie weitreichend diese Daten sammeln sowie auswerten. Bei ihrer Entwicklung können auch Nutzer eingebunden werden. So will der Suchmaschinen-Riese Facebook derzeit die Software seines Sprachassistenten „Portal“ verbessern und Nutzer dafür bezahlen, wenn sie das Unternehmen dabei unterstützen. „Über Facebooks Marktforschungs-App ‚Viewpoint‘ können sich User daran beteiligen“, berichtet das Handelsblatt (21.2.20).

     

    Die Angebote der geschickt gebauten Ökosysteme von Tech-Konzernen wie Google werden heute täglich genutzt. Ein Beitrag im Spiegel (3.2.20) zeigt, wie tief der in diesem Jahr 15 Jahre alt gewordene Navigationsdienst Google Maps im digitalen Alltag vieler Nutzer verankert und wie eng verzahnt er mit anderen Technologien ist.

     

    Weiterführende Hinweise

    Quelle: ID 46392107