· Fachbeitrag · Entwicklung des Rechtsanwaltsmarkts
Ein Ding drehen: Die Windbranche als Nische für Juristen
| Die alternativen Energien bieten Anwälten herausfordernde Betätigungsfelder. Nur eine Handvoll Kanzleien beschäftigen sich bis jetzt deutschlandweit schwerpunktmäßig mit den sich auf diesem Gebiet stellenden Rechtsproblemen. Die Windkraftbranche gehört dazu und bläst eine attraktive Nische auf, die sich Anwälte genauer anschauen sollten. |
„Das Recht der erneuerbaren Energien ist ein zukunftssicherer Bereich, hier werden Anwälte auch künftig gut zu tun haben“, sagt Rechtsanwalt Dr. Oliver Frank von der Kanzlei Engemann & Partner Rechtsanwälte mbB in Lippstadt. Genehmigung, Umwelt- und Artenschutz, Rückbau älterer Anlagen sowie technische Problemstellungen werfen verschiedene Rechtsfragen auf. Anwälte müssen hier nicht nur tief in das EEG einsteigen, sondern auch die in den 20 Jahren gewachsene Rechtsprechung kennen und einordnen, wenn sie Genehmigung und Bau einer Windkraftanlage begleiten.
Auch der Denkmalschutz kann eine Rolle spielen. So berichtet das Handelsblatt, dass der Windbranche auf der Suche nach Flächen und Standorten der Denkmalschutz Probleme bereiten kann. Das WPD-Projekt „Windpark Damitzow“ drohe am Widerstand der zuständigen Denkmalschutzbehörde zu scheitern (iww.de/s5131).
Es seien „vielleicht zehn bis zwölf Kanzleien, die deutschlandweit schwerpunktmäßig im Bereich erneuerbare Energien arbeiten“, so Frank. Anwälte sind hier stark nachgefragt. Juristen, die sich neu ausrichten und auf den Bereich erneuerbare Energien spezialisieren wollen, finden hier hervorragende Möglichkeiten. Windkraft und Anlagenbau gehören zu den zentralen Pfeilern der langfristig umzusetzenden Energiewende, die kontinuierlichen Beratungsbedarf generiert.
Weiterführende Hinweise
- Deutsche Anwälte dürfen auch in EU-Staaten nicht Makler sein, AK 21, 56
- Rechtsbranche-Studie: Future Ready Lawyer 2020, Abruf-Nr. 46711957
- Erfolg hat ... der lokal vernetzte Anwalt, AK 20, 38