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  • · Fachbeitrag · Personal

    „Cheffing“ als Chance ‒ mit Führung von oben und von unten zur „Win-win-Situation“

    von Dr. Doortje Cramer-Scharnagl, Edewecht

    | In vielen Ratgebern und Internetforen wird Angestellten geraten, ihren Chef „von unten zu führen“. Bei der Führung von unten ‒ genannt auch „Cheffing“ ‒ geht es darum, den Vorgesetzten auf konstruktive Weise zu „lenken“, indem man dessen Erwartungen, Bedürfnisse und Eigenheiten bei der Kommunikation mitberücksichtigt. Das Schöne: Auch der Chef hat etwas davon, denn ein solches Vorgehen setzt mitdenkende und eigeninitiative Mitarbeiter voraus. Er sollte „Cheffing“ also durchaus fördern. Worauf kommt es an? |

    1. Positive Effekte der gegenseitigen Führung

    Kanzleiinhaber entscheiden über den richtigen Weg ihrer Kanzlei. Um diesen Weg umzusetzen, werden Chefs die klassische „Führung von oben“ immer wieder benötigen ‒ nicht nur gegenüber unerfahrenen Mitarbeitern. Der Großteil der Angestellten findet überdies eine vernünftige „Führung von oben“ gut, denn sie bringt Sicherheit und Orientierung bei der Arbeit.

     

    Eine Erweiterung dieses Stils um einen Führungsanteil „von unten“ ‒ quasi eine „gegenseitige Führung“ ‒ kann jedoch zur echten Win-win-Situation werden. Um Missverständnissen vorzubeugen: „Führung von unten“ bzw. „Cheffing“ meint nicht, dass die Mitarbeiter selbstsüchtige Interessen durch Anbiederung verfolgen. Vielmehr ist das Ziel, dass sie eigene gute Ideen für die Kanzlei entwickeln und dafür die aktive Unterstützung vom Chef erwirken. „Cheffing“ im eigentlichen Sinne des Wortes impliziert informierte, engagierte und verantwortungsbewusste Mitarbeiter, die zudem noch gut kommunizieren können.