· Fachbeitrag · Recruiting
Stellenausschreibungen passgenau erstellen
von Sina Töpfer ‒ Inhaberin TÖPFER-KANZLEIMANAGEMENT ‒ Recruiting / Beratung / Coaching / Konfliktklärung ‒, Hamburg
| Eine Stellenausschreibung muss gut vorbereitet werden, soll sie den gewünschten Erfolg haben. Zudem sollte sie so formuliert sein, dass Bewerber Lust verspüren, Näheres zu erfahren. Der folgende Beitrag beschreibt, wie Sie dabei am besten vorgehen. |
1. Das müssen Sie vorbereitend klären
Der Weg bis zur Stellenausschreibung will gut vorbereitet werden. Zunächst sollten Sie sich über folgende Dinge Gedanken machen:
- Für welchen Tätigkeitsbereich suchen Sie eine Persönlichkeit? Diese Frage geht über „als Sekretärin für Rechtsanwalt C.“ hinaus. Vielmehr meint sie: „Welche Tätigkeiten fallen bei Rechtsanwalt C. an, was ist sein Kerngeschäft, also wo müssen Bewerber Kernkompetenzen mitbringen?“
- In welcher Altersstruktur suchen Sie? Diese Frage zielt auf mehrere Antworten ab:
- 1.Berufserfahrung,
- 2.Gehalt,
- 3.Team-Integration.
- Welche besonderen Fähigkeiten wären wünschenswert? Hier gilt es, sich Gedanken zu machen, ob eventuell Sonderthemen auf dem neu zu besetzenden Arbeitsplatz anfallen (Organisation von Kanzlei-/Mandanten-Veranstaltungen, Entwicklung von Marketing-Themen, Wissen im „Marken-Sachbearbeitungsbereich“, etc.).
- Über welche sogenannten „Soft-Skills“ sollte der neue Mitarbeiter verfügen? Ist es wichtig, dass jemand Teamfähigkeit mitbringt (und sie auch tatsächlich leben kann?)? Oder ist genau das Gegenteil von Bedeutung, nämlich, dass jemand allein auf sich gestellt den Kanzlei-Alltag bewältigt?
Wenn diese Punkte abgearbeitet sind und Sie ein Profil erstellt haben, kann die Ausschreibungsarbeit losgehen, aber über welchen Weg?
2. Welcher Weg ist der richtige und wie formuliere ich?
Zunächst gibt es die Möglichkeit einer Anzeigenschaltung in einer (Wochenend-)Zeitung. Aber auch alternative Wege setzen sich immer mehr durch und ersparen u.U. langwieriges Durchsehen von Bewerbungsmappen:
- Interne Ausschreibung (bei einer gewissen Größe durchaus sinnvoll)
- Netzwerk ansprechen
- Aushang im Gericht
- Personaldienstleister, die auf Kanzleien spezialisiert sind (!)
- Agentur für Arbeit
- Berufsschulen
- Fortbildungsstätten
- Social Media-Plattformen wie Twitter, Facebook, Xing etc.
- Karriere-Plattformen wie StepStone, Monster etc.
Eine Stellenausschreibung sollte Sie als Arbeitgeber in den Fokus rücken. Sie sollte nicht mit zu vielen Anforderungen an den Bewerber überfrachtet sein. Das folgende, speziell zugeschnittene Beispiel hat sich in der Praxis bewährt:
Musterformulierung / Stellenausschreibung |
Düsseldorfer TOP-MEDIENRECHTSKANZLEI sucht zum 1.7.2014 oder später eine ambitionierte Persönlichkeit (abgeschlossene Ausbildung ReFa ‒ m/w ‒ sowie 2 Jahre Berufserfahrung Voraussetzung) Was Sie erwartet:
Zu Ihren Hauptaufgaben gehört die
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Bitte senden Sie uns Ihre vollständige Bewerbung (Lebenslauf mit Foto sowie Qualifikationsnachweise und Zeugnisse) unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung sowie den frühestmöglichen Eintrittstermin bis zum … per E-Mail (!) zu. Für Fragen steht Ihnen vorab sehr gern … unverbindlich und vertraulich zur Verfügung.
Nachdem die Unterlagen im Hinblick auf das Anforderungsprofil überprüft wurden, werden im ersten Schritt Telefon-Interviewtermine vereinbart, in denen es um den ersten persönlichen Kontakt und gegenseitige Klärung offener Fragen geht. Im zweiten Schritt, sofern wir nach dem Telefon-Interview beiderseitiges Interesse an einem persönlichen Kennenlernen haben, vereinbaren wir einen Termin zum Vorstellungsgespräch. |