02.06.2010 | Krankenhausmanagement
„Krankenhaus Rating Report 2010“: Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
von Dr. Boris Augurzky, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), Essen
Der kürzlich erschienene „Krankenhaus Rating Report 2010“ soll dazu beitragen, die Transparenz im deutschen Krankenhausmarkt zu verbessern. Gegenüber dem Report aus dem Vorjahr (vergl. „Chefärzte Brief“ Nr. 6/2009, S. 9 f.) hat sich die Datenlage erneut verbessert: Die Zahl der einbezogenen Krankenhäuser ist von 832 auf 1.032 gestiegen. Es folgt ein Überblick zu den wichtigsten Ergebnissen.
Verbessert sich die Lage für Krankenhäuser?
Leistungsdaten liegen derzeit bis 2008 vor. Wie in den Vorjahren konnten die Krankenhäuser in 2008 die Zahl der Fälle steigern - um 2 Prozent auf 17,5 Mio. Regional variiert die Zahl der stationären Krankenhausaufenthalte je Einwohner allerdings sehr stark. Zum Beispiel ist in Baden-Württemberg die Inanspruchnahme von stationären Leistungen stark unterdurchschnittlich, im Saarland, in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg hingegen sehr hoch. Den Ursachen dafür ist in weiteren Untersuchungen auf den Grund zu gehen.
2008 war ein wirtschaftlich schwieriges Jahr für Krankenhäuser. Hier wiesen etwa 16,4 Prozent aller Häuser eine erhöhte Insolvenzgefahr auf („roter Bereich“). Für 2009 und 2010 scheint die Lage besser: Nach unseren Schätzungen liegen nur noch etwa 11 bzw. 8 Prozent im „roten Bereich“. Zurückzuführen dürfte diese positive Entwicklung auf - allerdings vorübergehende - Erlössteigerungen infolge des Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes (KHRG) sein.
Entwicklung bei den Beschäftigten in Krankenhäusern
Nach Jahren des Personalabbaus nahm in Krankenhäusern erstmals in 2008 die Zahl der Beschäftigten wieder zu - um 0,7 Prozent auf 797.500 Vollkräfte. Besonders erwähnenswert ist die Ausweitung des Pflegedienstes nach langen Jahren des Abbaus. Allerdings stiegen die Kosten je Vollkraft in den vergangenen Jahren stark an: zwischen 2002 und 2008 um 16,5 Prozent im ärztlichen und um 8 bis 11 Prozent in den nicht-ärztlichen Diensten.
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