06.10.2009 | Krankenhausmanagement
Strategische Optionen für Krankenhäuser in ländlichen Regionen: Praxisbeispiele
Die Existenz vieler Krankenhäuser in ländlichen Regionen ist erheblich gefährdet: Das Überaltern der Zuweiser sowie der ärztliche Nachwuchsmangel führen zu einer Bedrohung der ambulant-stationären Gesundheitsversorgung. 41.000 Ärzte gehen in den nächsten vier Jahren in den Ruhestand, davon 34.000 allein aus dem niedergelassenen Bereich. Damit wird die Anzahl der Zuweiser verdünnt und die Patienten müssen häufig größere Fahrstrecken auf sich nehmen, um die Gesundheitsversorgung überörtlich zu erhalten.
Diese schwierige Situation der ländlichen Krankenhäuser nahm das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) zum Anlass, am 25. September in Düsseldorf einen Kongress zu veranstalten, an dem Lösungen aufgezeigt wurden. So wurden als Modelle für die Verzahnung von medizinischen Standorten und Regionen unter anderem ein „Klinik-Bus“ (Abholung von immobilen Patienten durch einen klinikeigenen Bus) und als Vision sogar die „Bus-Klinik“ (Linienbusse als rollende Klinik, ausgestattet mit Intensivstation, Operationssaal sowie EKG- und Röntgengerät) vorgestellt.
Außerdem stellten verschiedene Krankenhäuser ihre Marketingkonzepte vor. Die folgenden drei Praxisbeispiele wurden präsentiert:
Praxisbeispiel 1: Die Oberschwaben-Klinik (OSK)
Geschäftsführerin Dr. Elizabeth Harrison-Neu stellte einen Verbund von sechs Kliniken in Oberschwaben vor, die bis vor kurzem defizitär gearbeitet haben. Sie zeigte auf, wie durch sogenannte „Rote-Sofa-Gespräche“, das sind informelle Treffen zwischen zum Beispiel einem Chefarzt und maximal fünf geladenen Gästen, die Bedürfnisse vor allem der Zuweiser ermittelt wurden. Zeitweise verbringt die Geschäftsführerin selbst mehr als 60 Prozent ihrer Zeit mit den niedergelassenen Ärzten (eine Vorstellung dieses Zuweiserkonzepts erfolgt demnächst im „Chefärzte Brief“).
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