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  • 01.02.2006 | Krankenhausstudie

    Die wichtigsten Ergebnisse des neuen „Krankenhaus Rating Report 2006“

    von Dr. Boris Augurzky, Koautor und Kompetenzbereichsleiter am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung, Essen

    Kaum eine Studie hat so viel Aufsehen erregt wie der „Krankenhaus Rating Report 2006“, denn folgt man ihr, so wird jedes zehnte allgemeine Krankenhaus in Deutschland die kommenden fünf Jahre wirtschaftlich nicht überleben. Doch wie kommt die Studie zu diesem Ergebnis?  

    Bestandsaufnahme und Ergebnisse

    Beinahe täglich liest man über unzumutbare Verhältnisse für Mitarbeiter oder über Millionendefizite in deutschen Kliniken. Universitätskliniken werden privatisiert, öffentliche Häuser schließen sich zu Verbünden zusammen, Krankenkassen fusionieren, der Patient fühlt sich in seiner medizinischen Versorgung gefährdet. Dieses Gesundheitssystem kostet jährlich etwa 240 Mrd. Euro.  

     

    Trotzdem gibt es Berichte, die auf Erfolgspotenziale im Gesundheitswesen hinweisen. Fresenius kauft für etwa 1,5 Mrd. Euro die private Klinikkette Helios. Das Rhön-Klinikum beabsichtigt, seinen Umsatz zu verdreifachen. Somit ergibt sich auf den ersten Blick ein widersprüchliches Bild: Einerseits bestehen Zweifel an der Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitssystems, andererseits sehen Investoren in diesem Markt große Chancen. Die Ergebnisse des „Krankenhaus Rating Report 2006“ zeigen, dass es sich hier nicht um einen Widerspruch handelt, sondern dass es eine erhebliche Variation in der wirtschaftlichen Situation der Krankenhäuser gibt.  

    Die Ausgangsdaten

    Der Report untersuchte die aktuelle wirtschaftliche Situation im Krankenhausbereich und erstellte eine Prognose bis 2010. Zentrale Untersuchungsgröße bildet das Rating bzw. die Ausfallwahrscheinlichkeit, das heißt die Wahrscheinlichkeit, mit der das Krankenhaus innerhalb eines Jahres ausfallen oder insolvent werden kann.