01.05.2005 | Krankenhauszukunft
Integrierte Versorgung und Medizinisches Versorgungszentrum: Strategisch planen!
Das Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG) verfolgt vor allem zwei Ziele: mehr Wettbewerb und mehr Integration. Mehr Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern sowohl innerhalb der Sektoren (also zum Beispiel zwischen Krankenhäusern), aber auch mehr Wettbewerb zwischen den Sektoren (also zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten). Mehr Integration über Sektorengrenzen hinweg, also über die Sektorengrenze stationäre Behandlung/Reha-Behandlung und über die Sektorengrenze stationäre/ambulante Behandlung.
Vor allem zwei Instrumente des GMG stehen hierbei für Krankenhäuser im Mittelpunkt des Interesses: die Integrierte Versorgung (IV) und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ). In diesem Beitrag wird daher aufgezeigt, wo die konkreten Chancen und Risiken bei den zwei Instrumenten für die Krankenhäuser liegen.
Chancen und Risiken der Integrierten Versorgung
Der wesentliche Kern der Integrierten Versorgung ist der Abschluss eigenständiger Verträge zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern. Der Inhalt der Verträge und die Vergütung werden von den Vertragspartnern bestimmt. Im Gesetz (§ 140 a SGB V) sind zwei verschiedene Möglichkeiten der Integrierten Versorgung vorgesehen: eine verschiedene Leistungssektoren übergreifende Versorgung – der „klassische“ Fall – und eine interdisziplinär-fachübergreifende Versorgung (zum Beispiel zwischen Vertragsärzten und Apotheken).
Der vorteilhafte, aber auch kritische Punkt der Integrierten Versorgung ist die so genannte Anschubfinanzierung. Bis zu einem Prozent des Budgets aus dem stationären Sektor und bis zu einem Prozent aus dem ambulanten Sektor können für die Finanzierung der Verträge zur Integrierten Versorgung verwendet werden. Warum ist dies ein kritischer Punkt? Leistungserbringer, die nicht an einem Vertrag zur Integrierten Versorgung beteiligt sind, diesen jedoch über einen eigenen Budgetabzug gegenfinanzieren, sind verständlicherweise verärgert und werden Gegenmaßnahmen ergreifen.
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