Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 04.05.2009 | Mitarbeitermanagement

    Effektive Führung durch gezielte Personalentwicklung

    von Cornelia Harms-Schulze, CHS Personaltraining & -beratung, Bremen, www.chs-bremen.de

    Eine effektive Unternehmens- und Mitarbeiterführung, die die Mitarbeiter begeistert und zu selbstverantwortlichem Handeln führt, benötigt Führungskräfte, die sich nicht nur fragen, was das Unternehmen braucht, um im Wettbewerb zu bestehen. Es werden vielmehr Führungskräfte gesucht, die sich auch fragen, was der Mitarbeiter braucht, um sich individuell zu entwickeln und gleichzeitig ein Teammitglied zu werden, das dann dem Erreichen der Unternehmensziele dienlich ist.  

     

    Das setzt voraus, dass die Führungskraft nicht nur ihre eigenen Ziele kennt, sondern auch Klarheit darüber hat, wie sie ihre Mitarbeiter dorthin „mitnehmen“ will. Und an dieser Stelle fängt die Herausforderung an, wie folgendes Beispiel zeigt:  

     

    Beispiel

    Sie sind Chefarzt einer internistischen Abteilung und haben beschlossen, mit Ihren Mitarbeitern an einer Seminarreihe teilzunehmen, in der es um die Verbesserung der Kommunikation mit Patienten samt Angehörigen gehen soll. Sie haben es sich alles so einfach gedacht. So sind Sie davon ausgegangen, dass jeder Interesse hat, seinen Stress im Arbeitsalltag, der durch schlechte Kommunikation zustande kommt, zu minimieren. Doch am ersten Seminartag zeigt sich: Wenn Sie deutlich formulieren, wie Sie sich die Kommunikation vorstellen, wächst der Widerstand der Mitarbeiter dadurch, dass sie ständig entgegnen, dies oder das ginge nicht, weil ...  

     

    Außerdem wird Ihnen jetzt erst richtig klar, warum manche Ihrer Mitarbeiter mehr Patientenbeschwerden provozieren als andere: Offensichtlich haben sie kein akzeptables Kommunikationsverhalten - und das nicht nur gegenüber Patienten und deren Angehörigen, sondern auch Kollegen. Sie haben ein Problem mit einem Patienten oder Kollegen und auch gleich die entsprechende Schuldzuweisung parat. So sind sie immer Opfer der Umstände und es entsteht bei ihnen das Gefühl, nicht selbst bestimmen zu können.  

     

    Deshalb sind sie unmotiviert, wie es Ihnen scheint. Selbst Kritik von Kollegen oder Patienten wird offensichtlich schon zurückgewiesen, bevor sie geprüft ist. Die entsprechende Einstellung gegenüber den Wünschen und Bedürfnissen der Patienten, so wie Sie es erwarten, ist ebenfalls nicht vorhanden. Gleichzeitig fällt Ihnen auf, dass die Mitarbeiter untereinander Dinge völlig unterschiedlich handhaben sowie Absprachen auch interdisziplinär anscheinend völlig willkürlich getroffen werden.  

    Die Problemanalyse

    Eigentlich wollten Sie ja nur das Kommunikationsverhalten Ihrer Mitarbeiter durch Vermittlung von entsprechenden Gesprächsregeln verbessern. Doch nach diesem Seminar und den oben genannten Eindrücken steht für Sie fest: Es geht um viel mehr. Nicht nur das Zwischenmenschliche lässt zu wünschen übrig, auch die fehlende Struktur innerhalb der Abteilung und mangelnde Abstimmung mit anderen Abteilungen erschweren das gemeinsame Arbeiten für den gemeinsamen Behandlungsauftrag. Sie nehmen daraufhin eine Problemanalyse vor und entwickeln daraus ein verbindliches internes Kommunikationssystem für Ihre Abteilung. Das Ergebnis:  

     

    • Die Kommunikation und die Kooperation zwischen Ihren Mitarbeitern bzw. den Kollegen aus anderen Bereichen und Ihnen ist gestört; dies äußert sich in Ablehnung, Widerstand, Gereiztheit und Undiszipliniertheit.
    • Mitarbeitern fehlt es an Informationen über die Schwierigkeiten, mit denen andere zu kämpfen haben. Jeder hat seine eigene Sicht.
    • Es kommt zu Machtspielen zwischen den Beteiligten (Kollegen, Mitarbeiter, Patienten und deren Angehörige) und zu gegenseitigen Schuldzuweisungen.
    • Es gibt keine gemeinsame Entscheidungsfindung. Die Folgen: Motivation schwindet, Resignation macht sich breit und das Gefühl entsteht, dass sich wieder mal nichts ändert.
    • Kenntnisse über Gesprächsregeln und -strategien fehlen.
    • Es gibt unterschiedliche Wertevorstellungen.

    Drei Bausteine sind wichtig: Teamsitzungen, Mitarbeitergespräche und Gespräche mit anderen Abteilungen