08.12.2010 | Personalführung, Teil 3
Funktionen, Ziele , Feedback - wie der Chefarzt sein Team zu Top-Leistungen führt
von Jens Hollmann, Berater und Coach für Chefärzte und Leitende Ärzte, www.medplus-kompetenz.de
Die Fähigkeit des Chefarztes, ein Ärzteteam zu entwickeln und zu führen, ist ein maßgeblicher Faktor für den Erfolg einer Abteilung. Ein Ärzteteam, das Spitzenleistungen erbringt, ist das Ergebnis eines gezielten Führungs- und Steuerungsprozesses durch den Chefarzt, mit klaren Zuständigkeiten und deutlich formulierten Zielen. Ein grundlegendes Verständnis für innere Systematik und Strukturen von Teams ist hier sehr hilfreich.
Passgenaue Funktionen im Team
Erfolgreiches Arbeiten in den Abteilungsteams beruht vor allem auf der Energie motivierter Mitarbeiter. Die Motivation und damit die Qualität der Leistungserbringung ist umso höher, je besser die erforderlichen Aufgaben den individuellen Präferenzen angepasst sind. Empirisch gut untersucht ist die Wechselbeziehung zwischen persönlichen Neigungen und Arbeitsaufgaben (Funktionen) in acht arbeitsrelevanten Bereichen. Hierzu zählen unter anderem
- Innovationen (wichtig für die Weiterentwicklung von Abläufen),
- die Überprüfung zur Qualitätssicherung sowie
- das Umsetzen beschlossener Maßnahmen.
Im Idealfall liegen jedem dieser Aufgabenbereiche die jeweils deckungsgleichen individuellen Präferenzen zugrunde - nämlich die des Forschenden, die des Kontrolleurs und die des Machers. In der Klinikrealität wird sich eine solche Passgenauigkeit eher selten finden. Hier sind Flexibilität und Motivationskraft des Chefarztes gefragt, damit die Mitarbeiter auch die Aufgaben mit Engagement erfüllen, die ihren individuellen Präferenzen weniger entsprechen.
Beispiel 1: Abteilung mit vielen innovativen Ärzten
Problem: Der Chefarzt hat eine Abteilung neu übernommen und stellt fest, dass in seinem Team sehr viele innovative Ärzte sind, die mit Begeisterung neue medikamentöse und operative Verfahren einführen möchten. Die ärztliche Zwischenüberprüfung der DRG-Dokumentationen will aber niemand übernehmen.
Lösung: Der Chefarzt kann diese Aufgabe jeweils für bestimmte Zeiträume durch das ärztliche Team zirkulieren lassen. So vermeidet er, dass sich einzelne Teammitglieder benachteiligt fühlen. |
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