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  • 06.11.2009 | Personalmanagement, Teil 11

    Kunst der Mitarbeitermotivation - zwischen Wertschätzung und Einschüchterung

    von Cornelia Harms-Schulze, CHS Personaltraining -beratung, Bremen, www.chs-bremen.de

    Die Anforderungen an leitende Krankenhausärzte richten sich seit einigen Jahren vermehrt nicht nur auf sein Fachwissen, sondern auch auf seine Fähigkeiten bei der Mitarbeiterführung. Kompetenzkonflikte, Informationslücken und Verständigungsfehler tragen dazu bei, dass ineffizient gearbeitet wird und immer mehr junge Ärzte frustriert und demotiviert zurückgelassen werden, die Klinik wechseln oder ins Ausland gehen.  

     

    Es geht im Krankenhausbetrieb immer mehr darum, dass fachbezogenes und fächerübergreifendes Denken sich ergänzen müssen. Die sich daraus ergebende Abstimmung von Arbeitsprozessen und Entwicklung von Instrumenten müssen die Rollen und Potentiale der Beteiligten in eine lebendige und organische Beziehung setzen. Alleinige Besitzstandswahrung, der Kampf um Status, Anerkennung und Führungsanspruch, Abgrenzung oder Konkurrenz unter den beteiligten Berufsgruppen und Fachdisziplinen sind grundsätzlich wenig hilfreich - nicht nur, wenn es um das Wohl der Patienten geht. Ein solches Kampfverhalten kostet mehr Kraft als es freisetzt.  

     

    Die Arbeit aller Berufsgruppen in einer Klinik erfordert erhebliche Kraftanstrengungen. Eine wesentliche Quelle dafür ist Motivation - und die entsteht nicht aus Kampf, Druck und Erniedrigung, sondern aus Wertschätzung und Empathie. Um diese Kraftquellen aus der Kommunikation erschließen zu helfen, braucht es ein Kommunikationsverhalten, das sich an dem individuellen Wissens- und Verhaltensprofil des Mitarbeiters orientiert. Dazu ein  

     

    Beispiel

    Sie sind Chefarzt des chirurgischen Bereichs einer großen Klinik und haben eine Assistenzärztin in Ihren Reihen, die anfangs voller Enthusiasmus war. Mit den meisten Kollegen kam sie persönlich und fachlich gut zurecht. Doch in letzter Zeit fällt Ihnen auf, dass sie besonders pünktlich ihren Dienst beenden will und nicht bereit ist, für Kollegen mal einzuspringen. Außerdem wirkt sie irgendwie desinteressiert. Während der OP‘s stellt sie sich vermehrt ungeschickt und zögerlich an. Das haben Sie ihr auch an Ort und Stelle lautstark deutlich gemacht. Beschwerden von Patienten gab es in den letzten Wochen, diese Ärztin sei unfreundlich und gehe nicht auf das ein, was die Patienten wollten. Bei Ihnen drängt sich der Eindruck auf, die Mitarbeiterin sei für diese Arbeit einfach nicht geeignet. Sie wollen mit ihr darüber reden, doch sie kommt Ihnen mit ihrem Wunsch nach einer Kündigung zuvor.  

    Was ist hier passiert?