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  • 01.12.2005 | Privatliquidation

    Der GOÄ-Spiegel

    von Dr. med. Bernhard Kleinken, PVS Consult, Köln

    In dieser Rubrik befassen wir uns wie gewohnt mit von Lesern angesprochenen Fragen zur GOÄ-Abrechnung.  

    01.12.2005 | Chirurgie

    Transposition bei Kolonresektionen

    Bei den Auseinandersetzungen zur Privatliquidation von erbrachten Leistungen neben Kolonresektionen steht neben den Lymphadenektomien (vergleiche dazu auch den Beitrag in der Nr. 2/2005 des „Chefärzte Brief“) die Transposition im Vordergrund. Regelmäßig lehnen PKVen die Berechnung der Nr. 3176 GOÄ (Transposition eines Darmteils innerhalb des Abdomens) oder der Nr. 3177 GOÄ (Transposition außerhalb des Abdomens) neben Leistungen nach den Nrn. 3169 GOÄ (Teilresektion des Kolons – auch mit Anastomose) bzw. 3170 GOÄ (Kolektomie, auch subtotal – mit Ileostomie) bzw. 3235 GOÄ analog (anteriore Rektumresektion) ab. Die Begründung ist regelmäßig, die Transposition sei Bestandteil der entsprechenden Zielleistung.  

     

    Die richtigen Argumente im Überblick

    Nachfolgend nennen wir Ihnen einige Argumente, mit denen Sie das widerlegen können:  

     

    • Zuerst muss klargestellt werden, dass eine Transposition in keiner der betreffenden Kolon- bzw. Rektumresektionen inbegriffen ist. Es sollte somit aufgezeigt werden, was hinsichtlich einer Transposition Leistungsinhalt der Nrn. 3169 bzw. 3170 GOÄ ist. Da eine Analogbewertung im Wesentlichen denselben Kriterien und Rahmenbedingungen wie die analog abgegriffene Leistung unterliegt, muss für die anteriore Rektumresektion die Leistungslegende der Nr. 3235 GOÄ (Kombinierte Rektumexstirpation mit Laparotomie) herangezogen werden.

     

    • Dabei zeigt sich, dass keine der Leistungen eine Transposition enthält. Eine Transposition ist nämlich etwas anderes als eine „Anastomose“ (und erst recht als eine „Ileostomie“). Anastomose ist die angeborene oder operativ angelegte durchgängige Verbindung zweier Hohlorgane, auch die Verbindung von Nerven. Eine Transposition ist dagegen eine Übertragung (in anderem Zusammenhang die eines Musikstückes in eine andere Tonart oder eines DNA-Stücks an einen anderen Ort des Chromosoms), hier die eines Darmteiles an einen anderen Ort.