01.04.2003 | Qualitätsmanagement
Auflösung des QM-Quiz
Der Begriff Zertifizierung hat seinen Ursprung im industriellen Bereich. Zertifizierungen sollen es einem Kunden ersparen, seine sämtlichen Zulieferer beurteilen zu müssen, und gleichzeitig die Zulieferer davor bewahren, von jedem ihrer Kunden beurteilt zu werden. Aus diesem Grunde einigte man sich auf gewisse Standards wie zum Beispiel die DIN/EN/ISO 9001. Ein unabhängiger Dritter bescheinigt dann nach Prüfung dem Lieferanten die Einhaltung dieses Standards - auf den sich dann alle Kunden verlassen können. Bei jeder Zertifizierung ist zu beachten, dass sie sich auf einen definierten Forderungskatalog beziehen muss. Auch muss derjenige, der das Zertifikat ausstellt, hierfür anerkannt sein. So dürfen zum Beispiel in Deutschland nur Straßenverkehrsämter das ausreichende Können und Wissen für das Führen eines Kraftfahrzeuges in Form eines Führerscheins zertifizieren.
Eine "Kick-off"-Veranstaltung zu Beginn der QM-Einführung hat als erstes zum Ziel, gegenüber sämtlichen Mitarbeitern den festen Willen der Geschäftsführung zur Durchführung dieses Projekts zu dokumentieren. Gleichzeitig ist es sehr wichtig, klarzustellen, dass es sich nicht nur um eine neue Maßnahme der Kostenreduktion handelt. Die wichtigsten Grundzüge des QM sollen der Belegschaft nahegebracht werden, es soll Werbung für QM gemacht werden. Auch ein eventuell neu eingestellter oder aus dem Haus berufener Qualitätsmanager kann vorgestellt werden. Druck auf die Mitarbeiter sollte vermieden werden, weil dies immer motivationshemmend wirkt und praktisch nie das gewünschte Ziel erreicht. Auch die primäre Kopplung von QM und Einsparungsnotwendigkeiten würde sich sicherlich ungünstig auf die Motivationslage auswirken.
Die Richtlinienkompetenz für Rahmenvorgaben und Inhalte der externen Qualitätssicherung in Deutschland wurde in der Gesundheitsreform 2000 dem so genannten Bundeskuratorium übertragen. Dieses setzt sich aus Vertretern der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Spitzenverbände der Krankenversicherung unter Beteiligung der Bundesärztekammer und des Deutschen Pflegerates zusammen. Der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ist in diesem Gremium Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.
Alle Beschlüsse des "Bundeskuratoriums" sind für jedes deutsche Krankenhaus unmittelbar verbindlich. Sie bedürfen nicht der Bestätigung durch die Landesebene. Für den Fall, dass die Umsetzung durch die Landesebene nicht erfolgt, ist eine Ersatzvornahme durch die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung vorgesehen. Eine solche Ersatzvornahme ist im Land Berlin bereits durchgeführt worden.
Qualitätszirkel sind interdisziplinäre Projektgruppen, die aus sechs bis acht Mitarbeitern der beteiligten Funktionsbereiche bestehen und unter Moderation Lösungsansätze für ein vorgegebenes Problem finden, diese umsetzen und auch den Erfolg der Maßnahmen beurteilen sollen. Sie tagen immer während der regulären Arbeitszeit, erstellen Protokolle über ihre Sitzungen und berichten regelmäßig der Steuerungsgruppe.
Gerade bei den ersten Projekten im Rahmen einer QM-Einführung ist es wichtig, kleine überschaubare Themen auszuwählen. Zum einen bieten diese die Möglichkeit, Methoden und Verfahren zu üben, zum anderen erlauben sie es, schnelle Erfolge vorweisen zu können. Dies macht es den Beteiligten leichter, Mitarbeiter für neue, größere Projekte zu finden. Wird zu Anfang jedoch ein schweres Problem ausgewählt, das eventuell nicht zu lösen ist, kann dies abschreckend wirken und dem Gesamtplan der QM-Einführung massiv schaden.
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