· Fachbeitrag · Arbeitsorganisation
Wenn der Chefarzt delegiert: Chancen - Risiken - Voraussetzungen
von Diplom-Pädagoge Werner Fleischer, Beratung - Coaching - Moderation, www.ihrcoach.com
| Der stetig steigende wirtschaftliche Druck, der auf Kliniken lastet, die anschwellenden Fallzahlen sowie der fortschreitende Mangel an Fachärzten bei gleichzeitiger Zunahme administrativer Tätigkeiten zwingt Chefärzte, ihre Mitarbeiter möglichst effizient einzusetzen. Hierfür können einzelne ärztliche Leistungen übertragen werden auf andere Berufsgruppen - zumeist auf qualifizierte Pflegekräfte. Das gelingt nur in Abstimmung mit den Pflegedienstleitungen. Chancen, Risiken und Voraussetzungen einer solchen Delegation fasst dieser Beitrag zusammen. |
Ziel ist die Intensivierung der Zusammenarbeit
Während in den vergangenen Jahren die Zahl der Vollzeitkräfte im medizinischen Bereich deutlich angestiegen ist, nahm die Anzahl der Pflegekräfte ab (Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft - Krankenhausstatistik Feb‑ruar 2014). In einigen Kliniken ist die Personaldecke bereits so dünn, dass Pflegekräfte nicht mehr an Visiten teilnehmen und sogar auf ihre Pausen verzichten, um ihre Patienten ausreichend versorgen zu können - ein Umstand, der nicht nur aus arbeitsrechtlicher Sicht bedenklich ist.
Ist es unter diesen Bedingungen überhaupt zumutbar, ärztliche Leistungen im Rahmen der fachlichen Befugnisse von Pflegekräften an diese zu delegieren? Mit einem einfachen „Ja“ lässt sich diese Frage keinesfalls beantworten. Denn es darf nicht darum gehen, Aufgaben lediglich von oben noch unten zu delegieren und eine Berufsgruppe auf Kosten einer anderen zu entlasten.
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