· Fachbeitrag · Mitarbeiterentwicklung
Kliniken und ihre Ärztinnen - die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Herausforderung
von Dipl. Päd. Werner Fleischer, Beratung - Coaching - Moderation, www.ihrcoach.com
| Mehr als 60 Pozent der Medizinstudenten sind inzwischen Frauen. Sie haben bessere Abiturnoten und bekommen deshalb die begehrten Studienplätze. Doch vielen von ihnen vergeht nach dem Einstieg in das Berufsleben an der Klinik schnell der Spaß an ihrer Arbeit. Der Hauptgrund sind die oft familienfeindlichen Strukturen. Für viele Kliniken besteht da Handlungsbedarf. |
Längst ist klar, dass keine Klinik auf gut ausgebildete Medizinerinnen verzichten kann. Denn bereits jetzt sind in deutschen Kliniken etwa 5.500 Stellen unbesetzt. Doch schnelle Antworten auf die Frage, wie der gesamte Berufsstand frauen- und familienfreundlicher werden soll, sind von politischer Seite oder von Berufsverbänden bislang nicht zu erwarten. Daher ist es an den Kliniken, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Ärztinnen eine dauerhafte berufliche Perspektive bieten.
Benachteiligungen von Ärztinnen
Bereits mit Abschluss des Studiums wandelt sich das Geschlechterverhältnis: Dann ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen, die ihren Facharzt erhalten, etwa 50 zu 50. Beim Erklimmen der Karriereleiter in Kliniken ändert sich dann das Verhältnis deutlich zugunsten der Männer: Nur etwa jede vierte Oberarztstelle wird von einer Frau besetzt, bei den Chefärzten ist es nur etwa jede 14. Stelle. Die Konsequenzen liegen auf der Hand: Je weniger Ärztinnen in verantwortlichen Positionen tätig sind, umso geringer ist ihr Mitspracherecht im Hinblick auf medizinische und organisatorische Maßnahmen im Klinikalltag - von der fehlenden Vorbildfunktion ganz zu schweigen
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