· Fachbeitrag · Mitarbeiterführung
Junge Ärzte treffen auf alte Strukturen ‒ chefärztliches Umdenken ist der Königsweg (3)
von Prof. Dr. med. Wolfgang Kölfen, Chefarzt am Zentrum für Kinder- & Jugendmedizin der Städtischen Kliniken Mönchengladbach
| Die junge Generation der Ärzte setzt in den Krankenhäusern gerade eine Revolution in Gang. Dieser Wandel ist grundlegend, nachhaltig und unumkehrbar. Es entsteht gerade eine neue Berufskultur des Arztes. Im CB 09/2020, Seite 15 haben wir im ersten Beitrag der Reihe den Chefarzt „alter Schule“ Professor Luitmar kennengelernt, im zweiten Teil ( CB 10/2020, Seite 16 ) sah er sich mit dem neuen Selbstbewusstsein der heutigen Assistenzärzte konfrontiert. Das alles ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen! |
Nachdenklichkeit und Beginn der Neuorientierung
Wenige Wochen nach dem ersten Gedankenaustausch, kommt es zu einem zweiten Gespräch zwischen Professor Luitmar und Professor Dornfeld. Zunächst sprechen sie über den Geschäftsführer.
PROFESSOR LUITMAR: „Früher habe ich da drüben beim Geschäftsführer angerufen und ihm gesagt, was ich umgehend benötige, um gute Medizin für die Patienten zu machen. Dann gab es kein Wenn und Aber, oder auch der Satz ‚Da müssen wir erst mal noch genauere Berechnungen machen‘ tauchte nicht auf. Die haben einfach gemacht, was ich gesagt habe, und die Sache war in Ordnung. Heute muss man ja für jeden Bleistift einen Antrag stellen. Wir benötigen akut auf der Intensivstation neue CPAP-Anschlüsse und ich habe brav einen Antrag gestellt. Wissen Sie, was der Geschäftsführer mir geantwortet hat? Er schreibt mir, wenn ich von der Dringlichkeit so überzeugt wäre, solle ich die CPAP-Anschlüsse doch von meinem privaten Geld vorfinanzieren. Er habe zurzeit keine Investitionsmittel mehr zur Verfügung.“
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