· Fachbeitrag · Patientensicherheit
„Die Patientenversorgung darf nicht wegen ökonomischer Überlegungen leiden!“
| Betriebswirtschaftlich betrachtet hat die Idee fachübergreifender Bereitschaftsdienste, die an Kliniken zunehmend eingerichtet werden sollen, ihren Charme: Das Konzept spart Kosten und entlastet Ärztinnen und Ärzte, die ohnehin viele Überstunden vor sich herschieben. Dennoch kritisiert die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie e. V. (DGHNO-KHC) fachübergreifende Bereitschaftsdienste. Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Hans-Jürgen Welkoborsky ist Präsident der DGHNO-KHC und Direktor der HNO-Klinik des Klinikums Nordstadt in Hannover. Ursula Katthöfer ( textwiese.com ) fragte ihn nach den Einwänden der HNO-Ärzte. |
Frage: Herr Professor Welkoborsky, stellen wir uns vor, dass eine Patientin nach einer Mandelentfernung nachts eine kritische Blutung hat. Ein Internist hätte Rufbereitschaft. Was ist daran aus Sicht der DGHNO-KHC kritisch?
Antwort: Zum einen haben wir in Deutschland eine relativ gute Versorgungsstruktur mit hochspezialisierten Fächern wie der HNO. Zum anderen kann es in diesen Fächern auch nach einer Routineoperation relativ schnell zu Komplikationen kommen, die ein sofortiges fachspezifisches Handeln erfordern. Bei Eingriffen im Kopf-Hals-Bereich besteht beispielsweise ein erhebliches Risiko von Nachblutungen, die die Atemwege verlegen und somit lebensbedrohlich verlaufen können. Diese Komplikationen können Ärzte anderer Fächer nicht beherrschen. Gleiches gilt für die Nachbehandlung und Überwachung nach hochkomplexen Eingriffen.
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