· Fachbeitrag · Patientenversorgung
Refinanzierungsmöglichkeiten für die Ernährungsmedizin
von Alexandra Buba M. A., Wirtschaftsjournalistin, Fuchsmühl
| In Deutschland sind 20 bis 30 Prozent aller Krankenhauspatientinnen und -patienten von Mangelernährung betroffen ‒ die meist unbehandelt bleibt. Die Folgen sind drastisch: Die Sterblichkeit mangelernährter Patientinnen und Patienten ist um das Dreifache erhöht, und die stationären Mehrkosten belaufen sich jährlich auf bis zu 8,6 Mrd. Euro. Doch es gibt Lösungsansätze, die vor allem auf mehr Geld zielen. |
Verpflichtende Screenings für alle Krankenhäuser gefordert
Wenn in deutschen Krankenhäusern von Mangelernährung die Rede ist, dann betrifft dies in der Regel ältere und chronisch kranke Patientinnen und Patienten ‒ aber nicht nur. Denn auch Kinder und Jugendliche sind in einer insgesamt übergewichtigen Gesellschaft betroffen, und die Folgen für sie sind noch deutlich gravierender. Auf diese Befunde weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM) hin und fordert Maßnahmen zur Bekämpfung der Mangelernährung.
Dazu zählen in erster Linie ein verpflichtendes Screening, das Ernährungsteams durchführen, aber auch eine Qualitätskontrolle und Standards. Dr. med. Gert Bischoff, Präsident der DGEM, leitender Arzt am „Zentrum für Ernährungsmedizin und Prävention ‒ ZEP“, Department Innere Medizin I am Krankenhaus Barmherzige Brüder München, wies im Rahmen einer Pressekonferenz zur „Malnutrition Awareness Week 2024“ darauf hin, dass kein Mangel an ausgebildeten Ernährungsmedizinerinnen und -medizinern bestehe. „Die Krankenhäuser würden es gern machen, aber sie haben keine Mittel für die Etablierung eines Ernährungsteams“, so Bischoff, „80 Prozent schreiben rote Zahlen“.
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