· Fachbeitrag · Qualitätssicherung
Patientensicherheit erhöhen im „Raum des Schreckens“
| Einer von etwa 20 Patienten kommt bei einem Klinikaufenthalt zu einem Schaden, der vermeidbar gewesen wäre. Dazu zählen beispielsweise Medikationsfehler, Stürze und Infektionen. Die Stiftung Patientensicherheit Schweiz hat ein Training entwickelt, um das Bewusstsein für potenzielle Gefährdungen von Patienten zu schärfen. Vorbild war der in angelsächsischen Ländern bereits verbreitete „Room of Horrors“. |
Bewusstsein für potenzielle Gefahren schärfen
Das Training im „Room of Horrors“ schärft den Blick von Ärzten und Pflegenden für Dinge, die Patienten gefährden könnten. Der „Room of Horrors“ kann mit wenig Aufwand eingerichtet werden. Am einfachsten wird dafür ein Patientenzimmer zum „Schreckensraum“ umfunktioniert und entsprechend realitätsnah eingerichtet. Das gratis im Internet herunterladbare Handbuch (ogy.de/dk07) stellt sechs Szenarien zur Auswahl: Innere Medizin, Orthopädie, Geriatrie, Pädiatrie, Herzchirurgie und den Richteraum für Medikamente. Zu jedem Szenario ‒ das individuell an die Bedürfnisse jeder Klinik angepasst werden kann ‒ gibt es eine kurze Krankengeschichte inklusive Pflegediagnosen, Verordnungsblatt und Pflegeverlauf sowie eine Materialliste zum Vorbereiten, eine Anleitung für die Teilnehmenden sowie ein Auflösungsblatt.
Die Teilnehmer sollen in einer vorgegebenen Zeit (ca. 15 bis 20 Minuten) allein oder in Gruppen alle zehn Fehlerquellen im Szenario erkennen und dokumentieren. Dazu zählen u. a der leere Desinfektionsmittelbehälter, der Rollator außer Reichweite der Patientin, eine zu schnell laufende Dauerinfusion, ein Haselnussjoghurt auf dem Nachttisch eines Nussallergikers, ein unnötiger Harnkatheter, die fehlende Verordnung für ein Nachspritzschema im Fall einer Blutzucker-Entgleisung usw.
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