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  • · Fachbeitrag · Innovationen

    Tetranite® ‒ ein neuer superfester Knochenleim für Implantate?

    von Wolfgang Schmid, Schriftleiter ZahnmedizinReport, Berlin

    | Tetranite ® ist ein neuartiger Knochenklebstoff, den Prof. Dr. David Cochran (Universität Texas Health Science Center, San Antonio, USA) als bahnbrechend beschreibt. Bestätigen sich die Labordaten auch im klinischen Test, wird das der erste bioresorbierbare Knochenkleber sein, der über eine sofortige Haftkraft verfügt, um gebrochenen Knochen zu kleben und Metallimplantate in geschädigtem Knochen weniger invasiv zu stabilisieren. Das vielversprechende Material wird nun in einer klinischen Pilotstudie an Dentalimplantat-Patienten getestet. |

    Eigenschaften des Tetranite®-Knochenklebers

    Der Tetranite®-Knochenkleber der Firma LaunchPad Medical, Inc. (USA) ist ein mineralisch-organisches Biomaterial, das durch Mischen von pulverförmigem Tetracalciumphosphat und Phosphoserin in einem wässrigen Medium entsteht. Diese Mischung ist ein klebriger und selbsthärtender Klebstoff, der zu einem amorphen Feststoff aushärtet. Die Abbindereaktion geht einher mit der Bildung starker, dauerhafter Verbindungen zu Oberflächen wie lebenden Knochen und metallischen Implantaten ‒ sogar in feuchter Umgebung.

     

    Durch kontrollierte Phasenentwicklung entstehen kristalline Calcium-Phosphoserin- und Apatitphasen. Die festen Phasen entwickeln sich im Laufe der Zeit und gewinnen dabei an Kraft. Darüber hinaus beginnt die Ablagerung von neuem Knochen innerhalb weniger Tage auf der Oberfläche von Tetranite® und integriert ihn in das Skelett. Das knochenadhärente Material ist osseokonduktiv und biologisch abbaubar. Letztlich wird das Material 1:1 durch Knochen ersetzt, wobei die robuste Tragfähigkeit und Raum sowie Form erhalten bleiben. Die Kombination dieser Eigenschaften in Verbindung mit der Resistenz gegen das Eindringen von Fasergewebe ergibt einen starken Klebstoff, der die Knochenfixierung und Implantatstabilisierung ermöglicht und gleichzeitig in einer klinisch relevanten Zeitspanne bioresorbiert wird.