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  • · Nachricht · Finanzgericht Rheinland-Pfalz

    Gerichtskosten können angefordert werden, auch wenn das Verfahren wegen Einlegung der Revision noch nicht abgeschlossen ist

    | Mit Beschluss vom 15.10.12 zum Kostenrecht im Finanzstreitverfahren hat sich das FG Rheinland-Pfalz ( FG Rheinland-Pfalz 15.10.12, 6 Ko 2327/12 ) zu dem Problem geäußert, ob Gerichtskosten angefordert werden können, wenn das Verfahren wegen Einlegung der Revision noch nicht beendet ist. Die Besonderheit der Entscheidung dürfte darin zu sehen sei, dass - soweit von hier aus ersichtlich - bisher keine grundlegende Entscheidung zu diesem Problemkreis ergangen ist und es hinsichtlich der Frage, wann Kostenrechnungen zu erstellen sind, keine einheitliche Handhabung der Finanzgerichte gibt. |

     

    Sachverhalt

    Im Streitfall wurde die Klage der Antragstellerin (A) mit Urteil vom Januar 2012 abgewiesen. Mittlerweile hat die A Revision eingelegt, über die noch nicht entschieden ist. Mit Senatsbeschluss vom Juni 2012 wurde der Streitwert auf rd. 275.000 EUR festgesetzt. Auf der Grundlage dieses Streitwertes wurde dann mit der Kostenrechnung vom Juli 2012 ein Betrag von rd. 8.000 EUR bei der A angefordert.

     

    Im Erinnerungsverfahren trug die A u.a. vor, dass nach der ständigen Rechtsprechung des BFH die Gerichtskosten erst mit einer unbedingten Kostenentscheidung fällig würden. Das eingelegte Rechtsmittel der Revision verhindere die Rechtskraft des Urteils und stehe somit der Fälligkeit der mit der Kostenrechnung geltend gemachten Gerichtskosten entgegen.

     

    Entscheidung

    Dieser Ansicht vermochte sich das FG Rheinland-Pfalz nicht anzuschließen und wies die Erinnerung gegen den Kostenansatz mit Beschluss vom 15. 10.12 zurück. Es führte u.a. aus, nach der grundlegenden Vorschrift des Gerichtskostengesetztes (§ 6 GKG) werde die Verfahrensgebühr bereits mit der Einreichung der Klageschrift - sogleich und in voller Höhe - fällig. Soweit sich die A auf eine andere Vorschrift des GKG (§ 9, Fälligkeit der Gebühren in sonstigen Fällen, Fälligkeit der Auslagen) beziehe, treffe das nicht den Streitfall. Die von der A insoweit herangezogene ältere Rechtsprechung des BFH sei nach Ansicht des entscheidenden Senats zur Auslegung der nunmehr maßgeblichen Vorschriften nicht heranzuziehen, denn sie beziehe sich auf eine frühere Gesetzesfassung (§ 63 Abs. 1 GKG aF).

     

    PRAXISHINWEIS: Gegen die Entscheidung des FG ist ein Rechtsmittel nicht gegeben.

    Quelle: ID 36379410