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  • 01.03.2010 | Betriebswirtschaft

    Unternehmenskrise anhand von fünf Kennzahlen frühzeitig erkennen

    Die meisten Ingenieur- und Architekturbüros sind vergleichsweise gut durch das allgemeine Krisenjahr 2009 gekommen. 2010 könnte aber für viele ungleich härter werden. Deshalb ist es sinnvoll, ein „Vorwarnsystem“ zu installieren, um nicht das Schicksal der 34.300 deutschen Unternehmen zu erleiden, die 2009 einen Insolvenzantrag stellen mussten. Bei der Erstellung dieses Vorwarnsystems hilft eine Untersuchung der Deutschen Bundesbank.  

    Kennzahlen für eine Krise

    Wer sich von einer Krise überraschen lässt, kann nur noch reagieren, statt zu agieren. Klassische Unternehmens-Kennzahlen dienen dem Management als Frühwarnsystem. An ihnen lässt sich leicht erkennen, ob der Betrieb „gesund“ ist, ob eine Schieflage oder gar die Insolvenz droht. Die Deutsche Bundesbank hat 2.651 Unternehmer untersucht, die letztlich gescheitert sind. Fünf Prognose-Kennzahlen sind dabei besonders aufgefallen.  

     

    Untersuchung der Deutschen Bundesbank

    • In 82 Prozent der Konkursfälle lag im letzten Jahresabschluss die Eigenkapitalquote unter zehn Prozent (Eigenkapitalquote
      = Eigenkapital / Bilanzsumme).

     

    • In 63 Prozent der Konkursfälle war die Kapitalrückflussquote unter vier Prozent (Kapitalrückflussquote = Cash-Flow / Bilanzsumme).

     

    • In 68 Prozent der Konkursfälle lag die Umsatzrendite unter einem Prozent (Umsatzrendite = Gewinn vor Steuern / Umsatz).

     

    • In 71 Prozent der Konkursfälle war die Cash-Flow-Marge unter zwei Prozent (Cash-Flow-Marge = Cash-Flow / Umsatz).

     

    • In 85 Prozent der Konkursfälle betrug der dynamische Verschuldungsgrad 625 Prozent (Dynamischer Verschuldungsgrad = (Verbindlichkeiten ./. liquide Mittel) / Cash-Flow ).

    Konsequenz für die Praxis

    Auch wenn es Unterschiede von Branche zu Branche gibt: Die „rote Warnlampe“ muss blinken, wenn mehrere der oben genannten Kennzahlen kritische Werte aufweisen. Ist das der Fall, sollten Sie mit Ihrem Steuerberater Kontakt aufnehmen, die Lage gründlich analysieren und nach Handlungsalternativen suchen.  

     

    Quelle: Ausgabe 03 / 2010 | Seite 15 | ID 133901