02.05.2008 | Einbringung eines Einzelbüros
„Steuerpause“ durch Zurückbehalten noch nicht erfüllter Honorarforderungen
Gründet ein Architekt oder Ingenieur mit einem Kollegen eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) und bringt sein Büro in die GbR ein, kann er zum Einbringungszeitpunkt noch nicht erfüllte Honorarforderungen zurückbehalten und sich so eine „Steuerpause“ verschaffen. Der Bundesfinanzhof (BFH) hat diese Gestaltung abgesegnet (Urteil vom 14.11.2007, Az: XI R 32/06; Abruf-Nr. 080690).
Übergangskorrekturen durch Wechsel der Gewinnermittlung
Der Einbringende muss zum steuerlichen Übertragungsstichtag auch dann zur Gewinnermittlung durch Bilanzierung übergehen und eine Bilanz erstellen, wenn er zuvor den Gewinn durch Einnahme-Überschussrechnung erstellt hat und die GbR anschließend weiter den Gewinn durch eine Einnahme-Überschussrechnung ermittelt (§ 24 Umwandlungssteuergesetz [UmwStG]). Noch nicht erfüllte Honorarforderungen erhöhen dabei den Übergangsgewinn, weil sie als Forderung zu bilanzieren sind.
Unser Tipp: Der Einbringende kann sich eine „Steuerpause“ verschaffen, indem er seine zum Zeitpunkt der Einbringung noch nicht erfüllten Honorarforderungen von der Einbringung ausnimmt und weiter im Betriebsvermögen hält. Die zurückbehaltenen Honorarforderungen müssen dann nicht sofort als Übergangsgewinn erfasst und besteuert werden. Der Einbringende muss sie erst bei Zahlungseingang versteuern. Und das bewirkt eine „Steuerpause“, wenn die Zahlungen nicht im Jahr der Einbringung, sondern erst in den Folgejahren eingehen.
Begründung des BFH
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