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  • · Fachbeitrag · Auftragsbeschaffung

    Neue Märkte: Mittelstand steht Energiekostenmanagement (endlich) positiv gegenüber

    | Die Entscheider in mittelständischen Unternehmen stehen einem Energiekostenmanagement endlich aufgeschlossen gegenüber. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, deren Richtigkeit vom guten Besuch der „Energieeffizienz-Messe“ am 10. und 11. September in Frankfurt belegt wird. Unternehmenslenker haben also erkannt, welch hohe strategische Bedeutung eine Senkung bzw. ein aktives Management der Energiekosten für den künftigen Unternehmenserfolg besitzt. Für Planungsbüros bieten sich daraus durchaus neue Marktpotenziale, die es jetzt zu realisieren gilt. |

    Die Studie „Energiewende im Mittelstand

    Die Studie „Energiewende im Mittelstand“, die der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) gemeinsam mit seinem Forum Baden-Württemberg durchgeführt hat, hat die folgenden zentralen Ergebnisse zu Tage gefördert.

     

    Diese Maßnahmen werden favorisiert

    Den wichtigsten Beitrag soll eine deutliche Verbesserung der Energieeffizienz (51 % hohe Bedeutung, 38 % gewisse Bedeutung) - beispielsweise durch modernere und sparsamere Maschinen- und Fuhrparks oder eine bessere Energierückgewinnung - beisteuern.

     

    Hohe Priorität genießt - verständlicherweise - die Intensivierung des Preis- und Vertragsmanagements auf der Absatzseite, um Energiekostensteigerungen gezielt weiterreichen zu können.

     

    Drittwichtigste Handlungsoption ist die Einführung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 (38 % hohe Bedeutung + 45 % gewisse Bedeutung).

     

    Zwei Drittel der Befragungsteilnehmer können sich vorstellen, Energie auch selbst zu erzeugen (17 % hohe Bedeutung + 45 % gewisse Bedeutung).

     

    So ist es um die Umsetzung und Investitionsbereitschaft bestellt

    Allerdings: Hinsichtlich der zum Teil notwendigen Investitionen zeigen sich die Mittelständler häufig zögerlich.

     

    • Gut die Hälfte der Befragungsteilnehmer gab an, noch keine Budgets zur Steigerung der Energieeffizienz eingeplant zu haben.
    • Weiterhin verfügen rund 70 Prozent bislang nicht über Investitionspläne, um Versorgungsschwankungen abzufedern.
    • 54 Prozent haben bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Entscheidung getroffen, ob und in welchem Umfang sie in die Energieproduktion für den eigenen Unternehmensbedarf investieren werden.

    Aktuelle Erfahrungen von der Energie-Effizienz-Messe

    Grundsätzliche Bereitschaft ja, konkrete Maßnahmen bisher nein. So kann man den Status Quo beschreiben, auf den Sie bei Ihrer Kontaktaufnahme mit Mittelständler häufig stoßen werden. Das ist auch die Erfahrung von zwei Büros, die ihre Dienstleistung von 10. bis 11. September 2013 auf der Energie-Effizienz-Messe in Frankfurt vorgestellt haben.

     

    Jörg Sennewald von SenergieConsult

    Jörg Sennewald, Inhaber von SenergieConsult, einem Ingenieurbüro für Energieeffizienz aus Frankfurt, präsentierte sich zum fünften Mal auf der Messe. Auch er verspürt eine Trendwende im Markt. Energiekosten haben mittlerweile einen dermaßen hohen Einfluss auf das Unternehmensergebnis, dass die Entscheider daran nicht mehr vorbeikommen. Bisher seien die Kontakte zu Kunden eher zufällig entstanden und von absonderlichen Wünschen der Nachfrager begleitet gewesen.

     

    PRAXISHINWEIS | Von KMU wird oft das Zusammenwirken unterschiedlicher Teilsysteme nicht beachtet. Folge: Man erfüllt sich den Wunsch nach „kühlen“ Räumen in der Regel mit einer Klimaanlage. Das ist in der Regel aber zu kurz gedacht. Besser ist es, die Ursache für die hohe Wärmebelastung zu erforschen und diese zu beseitigen. Vollkommen unsinnig kann es auch sein, Gebäude von Rechenzentren - die in der Regel gekühlt werden müssen - gegen Wärmeverlust zu dämmen. Wärmeverlust ist hier durchaus gewünscht, eine Dämmung könnte - neben den Kosten für deren Errichtung - zu weiteren Kosten für die zusätzlich erforderliche Kühlung führen.

     

    Diese Beispiel zeigen, wie notwendig und sinnvoll eine ganzheitliche Beratung durch Experten in solchen Fälle sind. Dass die Nachfrage zunimmt, erhofft sich Herr Sennnewald aus drei weiteren Dingen:

     

    • Bereinigung der KfW-Liste: In der KfW-Beraterbörse können nur noch zertifizierte Berater gelistet werden. Wer auf der Liste bleiben will, muss sich regelmäßig fortbilden. Das trennt die Spreu vom Weizen.

     

    • Ganzheitliche Betrachtung: Das mit Beginn des Jahres 2013 aufgelegte Förderprogramm „systemische Optimierung“ fördert „abgestimmte Maßnahmen“ mit hohen Zuschüssen. Um diese Zuschüsse in Anspruch nehmen zu können, müssen im Rahmen einer Energieberatung Energiequellen und -verbräuche ganzheitlich betrachtet werden (Programm Energieberatung Mittelstand der KfW).

     

    • Die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 als Voraussetzung für die Inanspruchnahme von Entlastungen bei Stromsteuer und EEG-Umlage: Produzierende Unternehmen mit hohen Energiekosten können Erleichterungen bei der Stromsteuer und EEG-Umlage nur noch dann erhalten, wenn sie ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 einführen. KMU bei der Einführung zu begleiten, sieht Jörg Sennewald als interessante Marktnische für Ingenieurbüros.

     

    Joachim Nautz von der Ingenieurgesellschaft Nautz

    Einen anderen Marktzugang verspricht sich Joachim Nautz von der Ingenieurgesellschaft Nautz aus Kelkheim. Er hat auf der Energie-Effizienz-Messe in Frankfurt deshalb ausgestellt, weil sein Ingenieurbüro keine Insel- oder Detaillösungen anbietet (wie die meisten Aussteller das taten), sondern das große Ganze inklusive der Gebäudehülle als Energiekostenfresser bzw. -kostenminimierer im Blick hat.

     

    Das Büro war bisher vor allem im Endverbraucherbereich tätig und will sich auch den Markt der KMU erschließen.

    So gelingt die Kontaktaufnahme zum Mittelstand

    Sie können jetzt warten, bis Sie zufällig von einem Unternehmer auf Ihre Unterstützung beim Thema „Energiekostenmanagement bzw. -einsparung“ angesprochen werden. Oder Sie können das selbst forcieren. Wir empfehlen letzteres.

     

    KfW-Programm „Energieberatung Mittelstand“ als Einstieg nutzen

    Nehmen Sie also von sich aus zu Unternehmen Kontakt aus, denen Sie Ihre Dienstleistung gerne anbieten würden. Nehmen Sie als “Einstiegshilfe“ oder „Türöffner“ das Programm „Energieberatung Mittelstand“ der KfW.

     

    PRAXISHINWEIS | Dort wird den Unternehmen nämlich eine Initialberatung durch Sie zu 80 Prozent spendiert. Konkret: Vom Höchstbetrag von 1.280 Euro, den Sie für eine Initialberatung abrechnen dürfen, trägt die KfW 80 Prozent 
(= 1.024 Euro). Das Unternehmen muss nur 254 Euro Ihres Beratungshonorars zahlen.

     

    So gehen Sie auf potenzielle Kunden aktiv zu

    Nachfolgend stellen wir Ihnen ein Musterschreiben vor, das Sie an potenzielle Kunden senden können.

     

    Dieses Schreiben lohnt sich selbst dann, wenn Sie schon mündlich einen (Erst-)Kontakt hergestellt haben. Denn es schadet nie, wenn Sie Ihren potenziellen Auftraggebern Problemstellung und -lösung noch einmal schriftlich vorstellen. Ein Dokument hat den großen Vorteil, dass es an alle Mitarbeiter im Unternehmen weitergeleitet werden kann, die bei einer solchen Maßnahme beteiligt sein werden.

     

    Musterbrief / Angebot einer Initialberatung bei KMU

    Betreff: Staat fördert Energieeinsparung in kleinen und mittelständischen Unternehmen - Erst-Beratung (Status Quo-Ermittlung) kostet Sie so gut wie nichts

     

     

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    die Energiebeschaffungskosten drohen zu einem erdrückenden Kostenfaktor für immer mehr Unternehmen zu werden. Eine Möglichkeit, diese Entwicklung beherrschbar zu machen, besteht darin, Energieeinsparpotenziale in Ihrem Unternehmen aufzuspüren und durch geeignete Maßnahmen umzusetzen. (Wenn mündlicher Erstkontakt vorhanden: Aus einem Gespräch mit Ihrem Herrn ... weiß ich, dass auch Sie sich mit dem Thema beschäftigen. Das ist gut so). Sie wissen vielleicht: Der Staat fördert über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) kleine und mittelständische Unternehmen, die sich mit dem Gedanken tragen, Maßnahmen zur Energieeinsparung durchzuführen, ganz besonders.

     

    So wird die Erstberatung durch einen qualifizierten Fachmann mit 80 Prozent der Honorarkosten bezuschusst. Sie müssen für diese Erstberatung (im Fachjargon der KfW heißt sie Initialberatung) maximal 256 Euro selbst tragen. Die Differenz zu den maximal förderfähigen Honorarkosten von 1.280 Euro des planenden Energieberaters zahlt die KfW. Doch damit nicht genug: Sollten Sie sich nach der Initialberatung und einer eventuell folgenden Detailberatung (sie wird mit 60 Prozent bezuschusst) dafür entscheiden, Maßnahmen in Ihrem Unternehmen durchzuführen, können Sie dafür zinsgünstige Darlehen der KfW in Anspruch nehmen.

     

    Gerne würde ich für Sie in einer Initialberatung Energie-Einsparpotenziale in Ihrem Unternehmen identifizieren. Meine bisherigen Erfahrungen aus Initialberatungen sprechen für sich. An Einsparpotenzial mangelt es in der Regel nicht. Auch die Kosten der Umsetzung sind oft überschaubar und amortisieren sich schnell.

     

    Sie können mich gerne anrufen, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Sollte ich bis zum ... nichts von Ihnen hören, werde ich mir erlauben, Sie in der ... KW einmal anzurufen.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Quelle: ID 42243839