Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Büroentwicklung

    Erfahrungsbericht: Planungsbürospezifischer Aufnahmetest hilft die richtigen Azubis zu finden

    von Pamela Reiß, pbb Planung + Projektsteuerung GmbH, Ingolstadt

    | Wie filtert man aus der Vielzahl an Bewerbern den oder die richtigen Auszubildenden heraus? Wie verhindert man teure Fehleinstellungen? Auf diese Herausforderungen hat unser Büro eine eigene Lösung gefunden: Wir führen Einstellungstests durch, um auszuloten, ob Bewerber über die Fähigkeiten verfügen, die in bautechnischen Berufen ganz besonders benötigt werden: Räumliches Vorstellungsvermögen und Konzentrationsfähigkeit. |

    Die Vorbereitungsphase

    Die Vorbereitung zum Beispiel für das Einstellungsjahr 2014 begann schon im Oktober 2013. In diesem Monat wurde der Bedarf an Ausbildungsstellen zum 1. September 2014 ermittelt. Die Geschäftsleitung entschied sich, je einen Ausbildungsplatz auszuschreiben für einen Bauzeichner Fachbereich Statik, einen technischen Systemplaner für Gebäude- und Ausrüstungstechnik, einen technischen Systemplaner für elektrotechnische Systeme und einen Fachinformatiker für Systemintegration.

     

    Über einen Zeitraum von zwei Monaten werden Bewerbungen gesammelt. Sechs Bewerber des jeweiligen Berufswunsches kommen in die engere Wahl und werden getrennt voneinanderzu einem Bewerbungstag eingeladen.

    Die Auswahlphase mit dem „Bewerbertag“

    Dieser Tag ist in vier Stufen gegliedert.

     

    Stufe Eins: Das Vorstellungsgespräch

    Der Bewerber stellt sich zunächst selbst vor. Uns ist hier vor allem die Aussage wichtig, warum er sich für den konkreten Ausbildungsberuf entschieden hat. Dann stellen wir Fragen zu „Hobbies“, „Vorstellungen über die Ausbildung“„ Erfahrungen über bisherige Praktika“ und andere Themen. Diese dienen dazu, erste Eindrücke über die Person zu gewinnen.

     

    Stufe Zwei: Der Einstellungstest

    Im zweiten Teil des Bewerbungstags absolviert der Bewerber einen schriftlichen Einstellungstest, der sich aus einem allgemeinen und einem fachspezifischen Teil zusammensetzt. Im allgemeinen Teil werden für alle Ausbildungsberufe die gleichen Fragen gestellt. Dieser Test ist sehr breit gefächert und reicht von grundlegenden Fragen aus der Mathematik und Allgemeinbildung bis zu Sprach- und Logikaufgaben sowie einer Konzentrationsübung.

     

    Bei den Fragen stehen den Bewerbern jeweils mehrere Antwortmöglichkeiten zur Verfügung, von denen die richtige auszuwählen ist. Der Test fordert nicht nur Konzentration, sondern auch Belastbarkeit und die Bereitschaft, sich auf verschiedene Aufgaben einzustellen.

    Der fachspezifische Teil ist auf den jeweiligen Ausbildungsberuf zugeschnitten. Hier werden einfache Grundkenntnisse getestet, die man während der Schulzeit erlernt oder sich durch persönliches Interesse angeeignet hat.

     

    PRAXISHINWEIS | Bei der Ausbildung zum Bauzeichner haben wir zum Beispiel räumliches Vorstellungsvermögen und Geometrie anhand von aufgeklappten Würfeln und Figuren getestet. Beim Ausbildungsberuf zum Fachinformatiker werden EDV-Kenntnisse wie zum Beispiel „Wie viel Bits hat ein Byte?“ oder „Was bedeutet Bluetooth?“ abgefragt. Der Ausbildungsberuf Systemplaner verlangt Kenntnisse im physikalischen Bereich und technisches Vorstellungsvermögen.

    Stufe Drei: Praktische Übungen

    Um das praktische Verständnis zu testen, lassen wir den Bewerber Übungen durchführen. Dies erfolgt im Anschluss an den theoretischen Teil in der jeweiligen Abteilung und umfasst die Lösung kleinerer Aufgaben aus dem Arbeitsalltag.

     

    Stufe Vier: Die Auswertung und Nachbesprechung

    Während der Bewerber seinen praktischen Teil durchläuft, wird der Einstellungstest ausgewertet. Das hat den Vorteil, dass unser Büro „am Ende des Tages“ einen sehr guten - umfassenden - Überblick über den Bewerber gewonnen hat. Das Ergebnis dieser - unserer - Meinungsbildung erhält der Bewerber dann auch in einer persönlichen Nachbesprechung. Dort hat auch der Bewerber die Möglichkeit, über den praktischen Teil sowie seine Stärken und Schwächen im Testverfahren zu berichten.

     

    PRAXISHINWEISE |  

    • Entscheidend für die Auswahlentscheidung ist das Gesamtbild. Es ist schon vorgekommen, dass wir Bewerber eingestellt haben, die im Allgemeinbildungs-Test schlecht abgeschnitten haben, diese Defizite aber durch das persönliche Erscheinungsbild oder besonders gutes räumliches Vorstellungsvermögen kompensieren konnten.
    • Dabei sind weniger die Noten entscheidend. Das Interesse und Engagement für den Ausbildungsberuf steht für uns an erster Stelle.
    • Wichtige Eigenschaften sind auch Teamfähigkeit und Eigeninitiative.
    • Unser Büro ist mit der Entscheidung, sich bei der Auswahl der Auszubildenden nicht nur auf die Noten, das Gespräch und das „Bauchgefühl“ zu verlassen, sondern mit dem berufsspezifischen Einstellungstest eine „vierte Dimension“ zuzufügen, sehr zufrieden. Die Erfahrungen sind rundherum positiv.
     

    Unser Service: Von Frau Reiß mehr erfahren

    Wenn Sie das Thema „planungsbürospezifischer Aufnahmetest“ interessiert und Sie zusätzliche Informationen wünschen, können Sie sich gern direkt an Frau Reiß, Personalverantwortliche bei pbb wenden: Pamela Reiß, Tel. 0841/88585-67; E-Mail: pamela.reiss@pbb.de, www.pbb.de.

     

    Wichtig | Der Original-Beitrag von Frau Reiß enthält noch Abbildungen zu diversen - von pbb Planung + Projektsteuerung gestellten - Testfragen. Diesen Beitrag finden Sie auf pbp.iww.de unter der Abruf-Nr. 141300.

    Quelle: Ausgabe 05 / 2014 | Seite 18 | ID 42658073