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  • · Fachbeitrag · Mitarbeitergewinnung

    „World of TGA“: So werben TGA-Büros um Nachwuchs für ihr Leistungsbild

    | Ein Einzelner kann wenig bewirken, die Gemeinschaft hingegen viel. Deswegen haben sich TGA-Büros zusammengeschlossen, um als „World of TGA“ Werbung für ihren Beruf zu machen. PBP sprach mit einem der Initiatoren ‒ Roman Fritsches-Baguhl ‒ über Ziele, Kosten und vieles mehr. |

     

    Frage: Wer bzw. was gab für die „World of TGA“ den Anstoß?

     

    Antwort: Die über 370 Gäste der tgabar.de haben in ihrer monatlichen Happy Hour festgestellt, dass die Nachwuchsgewinnung für die ca. 10.000 deutschen Ingenieurbüros der TGA-Fach- und Systemplanung das größte Wachstumshindernis ist. Wir haben erkannt, dass wir Schülerinnen und Schüler gemeinsam ansprechen und für die TGA-Planung begeistern müssen.

     

    Frage: Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Initiative?

     

    Antwort: Unsere wesentliche Zielgruppe, Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 20 Jahren, kennt den Begriff „TGA“ nicht und hat keinen Einblick in unsere Ziele, unseren Einfluss und unsere Tätigkeiten. Wir möchten für unsere Branche begeistern und folgende Vorteile einer Ausbildung als TGA-Fach- oder Systemplanende vermitteln:

     

    • Ich nehme Einfluss auf die Umwelt und gestalte die Stadt.
    • Ich nehme Einfluss auf den Klimawandel.
    • Ich werde Teil eines sicheren und nachhaltigen Berufsbilds.
    • Ich verstehe, wie Gebäude und Stadt funktionieren.
    • Ich lerne komplexe digitale Werkzeuge kennen und nutzen.
    • Ich werde Teil einer familiären Gemeinschaft.
    • Ich lerne, selbstbewusster zu kommunizierenm und reife als Person.

     

    Frage: Wer ist bei „World of TGA“ bisher dabei?

     

    Antwort: Bislang 24 sog. First Mover an 28 Standorten. Die Karte ist unter „World of TGA“ ( https://www.world-of-tga.de/ ) einsehbar.

     

    Frage: Welche Kosten fallen für „Mitglieder“ an?

     

    Antwort: 950 Euro je Standort, bislang einmalig. Darin enthalten ist nicht nur die Teilnahme über die Website „World of TGA“, sondern auch Kanäle und erste Videos sowie Podcasts auf Spotify, Youtube, Instagram und TikTok. Durch die Second Mover werden wir Anzeigen, professionelle Videoproduktionen und die weitere „Expansion“ der Kampagne vorantreiben.

     

    Frage: Wie sind Sie organisiert?

     

    Antwort: Derzeit sind wir noch eine Interessengemeinschaft ohne formellen juristischen Hintergrund. Es soll aber ein Verein hauptsächlich für Fachplanende der Technischen Ausrüstung gemäß §§ 53 bis 56 HOAI als Dachorganisation entstehen (Anmerkung der Redaktion: Am 20.07. hat Roman Fritsches-Baguhl in einer Videokonferenz berichtet, dass und wie sich „World of TGA“ noch breiter aufstellen (Weiterbildungen, BIM in die Planungspraxis bringen etc.) und deshalb Ende 2023 auch einen gemeinnützigen Verein gründen will).

     

    Frage: Wer ist für die Realisierung Ihrer Ideen und Kampagnen zuständig?

     

    Antwort: Die Agentur MarXup ( www.marxup.de/ ) aus München hat die Kampagne erstellt und begleitet diese auch weiter.

     

    Frage: Gibt es auf Ihre Initiative und die diversen Maßnahmen schon Resonanz aus der Zielgruppe?

     

    Antwort: Für den Girls Day am 27.04.2023 haben wir nur drei Wochen vorher die Website „World of TGA“ fertiggestellt und ein wenig beworben. Allein darüber haben wir knapp ein Dutzend Anfragen erhalten. Im Rahmen des Girls Day wurden Videos produziert, die die Kanäle der „World of TGA“ schnell füllen werden. Durch die Aufnahme der Second Mover werden wir weitere Videos produzieren können. Unser Ziel sind 1.000 Bewerbungen für alle teilnehmenden Standorte im Jahr 2023.

    Was sagt ein Außenstehender (die PBP-Redaktion) dazu?

    Wer Mitarbeiter gewinnen (und auch halten) will, muss sein Arbeitgeber-Image stärken. Bisher agieren die Büros da meist jeder für sich. „World of TGA“ verfolgt einen ganzheitlichen „gesamtwirtschaftlichen“ Ansatz. Wer sich die Liste der „Mitmacher“ anschaut, erkennt, dass sowohl die ganz großen als auch mittelständisch geprägte Büros dabei sind.

     

    Wenn sie ihr Ziel erreichen, das Berufsbild TGA beim Nachwuchs bekannter zu machen, profitiert die ganze Branche (weil die „Mitmacher“ die Nachfrage gar nicht decken könnten). Insoweit produzieren sie durch ihr Tun ‒ bei allem Eigennutz, der sich dahinter sicher verbirgt ‒ auch „positive externe Effekte“. Herausfordernd wird sein, die Initiative dauerhaft mit Leben zu erfüllen. Deshalb ist auch die geplante Vereinsgründung eine durchaus logische Entwicklung, weil die Initiatoren das sonst neben ihrem Tagesgeschäft gar nicht leisten könnten. Generell kann man nur den Hut ziehen, vor dem, was hier bisher angestoßen wurde. Und ‒ „zur Nachahmung empfohlen“.

     

    Weiterführende Hinweise

    • Mehr zur TGA Bar, der „Gemeinschaft der TGA-Fach- und Generalplanenden“ und deren Urheber, Roman Fritsches-Baguhl, finden Sie auf https://tgabar.de/
    Quelle: Ausgabe 08 / 2023 | Seite 22 | ID 49434116