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  • · Fachbeitrag · Unternehmensführung

    Kostenpositionen im Wohnungsbau haben sich verlagert: Studie für eigene Projekte nutzen

    | In Erfahrungsaustausch-Kreisen beklagen Architekten und Ingenieure immer wieder, dass die vielgepriesene Baukostendatenbanken des Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) doch nicht die verlässlichen Kosteninformationen liefert, die man gerne hätte. Als „Ersatz“ im Mietwohnungsbau bietet sich der Rückgriff auf die Daten aus der Studie „Optimierter Wohnungsbau“ der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. an. |

    Inhalte der Studie

    Im Rahmen der Studie wurden erstmals die verschiedenen Kostenpositionen beim Neubau von Mehrfamilienhäusern untersucht und in Form eines Kostenkataloges dargestellt. Grundlagen waren eine Vielzahl von Neubauvorhaben in verschiedenen Regionen Deutschlands.

     

    Kostengünstiges Bauen wird immer schwieriger

    Die Studie zeigt, dass gestiegene Qualitätsansprüche an Energieeffizienz und barrierefreies Bauen, Auflagen zu Stellplätzen sowie das innerstädtische Bauen mit seinen erhöhten logistischen Anforderungen das kostengünstige Bauen in den letzten Jahren immer mehr beeinträchtigt haben. So verursacht ein innerstädtisches Typengebäude MFH im Standard EnEV ab 2016 mittlerweile Baukosten ohne Grundstück von 2.422 Euro/m² Wohnfläche.

     

    Kosten der haustechnischen Ausbaugewerke steigen überproportional

    Steigende Anforderungen und Auflagen im technischen Bereich (zum Beispiel Klima-, Schall-, Brandschutz) führen nachweislich zu einer Verschiebung bei der Baukostenverteilung: Der Anteil der Ausbaugewerke inklusive der haustechnischen Gewerke an den Kostengruppen 300 und 400 ist vom Jahr 2000 bis ins Jahr 2014 von 46 Prozent auf 54 Prozent gestiegen. Dieser Sachverhalt bedeutet allerdings nicht, dass sich die Kosten für die Rohbauerstellung reduzieren haben, vielmehr stiegen die Kosten im Bereich Ausbau stärker als im Bereich Rohbau. Speziell die Kostenentwicklung der haustechnischen Ausbaugewerke ist in diesem Zusammenhang überproportional. Davon profitieren die Planer der Technischen Ausrüstung, die Tragwerksplaner beklagen dagegen eine Erosion der bei ihnen anrechenbaren Kosten.

    Ausgewählte Inhalte

    Die folgende Tabelle belegt die Kostenentwicklung in den Kostengruppen 300 bis 400. Außerdem sind die Rohbaukosten (001 -006) und die Ausbaukosten (007 - 024) differenziert nach den entsprechenden Leistungsbereichen gelistet. Das liefert Ihnen Anhaltspunkte für die Kostenplanung und -steuerung eigener Projekte im Bereich Geschosswohnungsbau.

     

    Leistungsbereiche

    Euro je m2 Wohnfläche

    %-Anteil KG 300-400

    Euro je m2 BGF

    von/Median/bis

    von/Median/bis

    von/Median/bis

    001 Erdarbeiten

    31/36/65

    2,3/2,5/4,3

    16/19/37

    002 Maurer-/Betonarbeiten

    354/423/589

    26,3/29,5/38,6

    189/226/314

    003 Dämmarbeiten

    64/79/112

    4,8/5,5/7,3

    34/41/60

    004 Zimmer-/Holzbauarbeiten

    26/47/64

    1,9/3,3/4,2

    13/26/35

    005 Klempner/Stahlbauarbeiten

    18/30/47

    1,3/2,1/3,1

    10/16/27

    006 Dachdecker-/abdichtungsarbeiten

    24/42/81

    1,8/2,9/5,3

    13/22/43

    Rohbau

    559/658/802

    41,5/45,9/52,5

    301/351/431

    007 Sanitäre Installation/Obj.

    61/79/101

    4,5/5,5/6,6

    33/42/56

    008 Elektrische Installation

    52/70/93

    3,9/4,9/6,1

    27/37/52

    009 Heizungsinstallation

    73/89/134

    5,4/6,2/8,8

    39/47/74

    010 def. Be- und Entlüftung

    20/27/102

    1,5/1,9/6,7

    11/14/56

    011 Fliesenarbeiten

    38/48/66

    2,9/3,4/4,3

    20/25/37

    012 Tischlerarbeiten (außen)

    52/73/115

    3,8/5,1/7,6

    28/39/62

    013 Tischlerarbeiten (innen)

    32/50/92

    2,4/3,5/6,0

    18/27/52

    014 Trockenbau

    19/36/73

    1,4/2,5/4,8

    11/19/41

    015 Malerarbeiten

    28/41/55

    2,1/2,9/3,6

    15/22/30

    016 Schlosserarbeiten

    12/22/45

    0,9/1,5/2,9

    7/12/25

    017 Balkone

    42/58/67

    3,1/4,1/4,4

    23/31/38

    018 Innenputz

    23/33/51

    1,7/2,3/3,3

    13/17/29

    019 Estricharbeiten

    26/35/48

    1,9/2,4/3,1

    14/18/25

    020 Bodenbelagsarbeiten

    30/39/50

    2,2/2,7/3,3

    16/21/26

    021 Küchen

    33/48/68

    2,4/3,4/4,5

    18/26/36

    022 Betonwerkstein

    9/17/28

    0,7/1,2/1,8

    5/9/15

    023 Schließanlage

    2/3/4

    0,1/0,2/0,3

    1/1/2

    024 Baureinigung

    3/5/9

    0,2/0,3/0,6

    2/3/5

    Ausbau

    624/774/941

    46,4/54,1/61,6

    334/410/503

    Grundkosten

    1.346/1.432/1.527

    100/100/100

    722/760/819

     

     

    PRAXISHINWEIS | Die 41-seitige Studie liefert Ihnen weitere wichtige (Kosten-)Informationen. Sie zeigt unter anderem, dass und welche Kostenspannen es beim Bauen in ländlichen Regionen, Metropolregionen, städtischen Regionen sowie den Top-Standorten gibt. Außerdem finden Sie dort Aussagen zu den Kosten der jeweiligen EnEV-Typen.

     

    Weiterführender Hinweis

    • Die Studie „Optimierter Wohnungsbau: Untersuchung und Umsetzungsbetrachtung zum bautechnisch und kostenoptimierten Mietwohnungsbau in Deutschland“ finden Sie auf pbp.iww.de unter Downloads ? Arbeitshilfen
    Quelle: ID 43111882