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  • · Fachbeitrag · Prothensenhygiene

    Der unsichtbare Feind ‒ die Prothesenhygiene

    | Der Titel der Überschrift soll zum Nachdenken anregen. Die Bedeutung und Notwendigkeit der Hygiene von herausnehmbarem zahn- und/oder implantatgetragenem Zahnersatz kann nicht genug betont werden. Schmutzige, verunreinigte Zahnprothesen sind nicht nur im sozialen Umgang inakzeptabel ‒ unstrittig besteht auch ein direkter Zusammenhang zwischen solchen Zahnprothesen und Entzündungen der Oralmukosa. In Zeiten des Corona-Virus sind Patienten sensibilisiert und aufmerksamer, wenn es um Pflegehinweise für Zahnprothesen und deren Umsetzung geht. |

    Warum Zahnprothesen gereinigt werden müssen

    Nicht nur für die natürlichen Zähne ist Zahnbelag ein Problem, sondern auch für künstliche Zähne. Ein Belag bildet sich überall dort, wo Essensreste nicht entfernt werden ‒ da machen künstliche Zähne keine Ausnahme. Zahnbeläge an Prothesen stellen ein Reservoir von Mikroorganismen dar, die auch für Restzähne und Implantate ein Risiko für Karies und Parodontitis darstellen. Zudem setzt sich Zahnstein auch an Verbindungselementen von Zahnprothesen fest, die für einen optimalen Halt sorgen sollen. Auf der Kunststoff- und Metalloberfläche von Zahnprothesen bildet sich ein Biofilm, der sich von der Plaque auf Zähnen insbesondere durch häufiges Vorkommen von Hefepilzen (Candia-Arten) unterscheidet. Die Reinigung kontaminierter Zahnprothesen ist in erster Linie für den Patienten, aber auch für die Gesundheit der Betreuer, des Pflege-, Praxis- und zahntechnischen Personals wichtig.

     

    Zu der Flora, die sich unter den Prothesenbasen entwickelt, gehören auch einige hoch pathogene Pneumonieerreger wie Klebsiellen, Serratien, Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) und Acinetobacter. Mikrobielles Spektrum in Prothesenplaque ist ein Risiko für gefährliche Atemwegserkrankungen. Pathogene Mikroorganismen im dentalen Biofilm können besonders von bettlägerigen Bewohnern in Pflegeheimen, deren Lungen schlechter belüftet werden, zu Pneumonien mit Todesfolge führen.