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  • 14.05.2024 · IWW-Abrufnummer 241440

    Oberlandesgericht Karlsruhe: Beschluss vom 25.03.2024 – 13 W 20/24

    Diese Entscheidung enthält keinen zur Veröffentlichung bestimmten Leitsatz.


    Oberlandesgericht Karlsruhe 

    Beschluss vom 25.03.2024


    In Sachen
    Klinikum,
    Prozessbevollmächtigte:
    Rechtsanwälte gegen
    B. -
    Weitere Beteiligte:
    Bezirksrevisorin

    wegen Forderung hier: Kostenbeschwerde

    hat das Oberlandesgericht Karlsruhe - 13. Zivilsenat - durch den Vorsitzenden Richter am Oberlandesgericht xxx, die Richterin am Landgericht xxx und die Richterin am Oberlandesgericht xxx am 25.03.2024 beschlossen:

    Tenor:
    1. Die sofortige Beschwerde der Klägerin gegen den Beschluss des Landgerichts Offenburg vom 29.01.2024, Az. 3 O 226/23, wird zurückgewiesen.
    2. Die Entscheidung ergeht gerichtsgebührenfrei. Außergerichtliche Kosten werden nicht erstattet.

    Gründe

    Die Beschwerde der Klägerin ist gem. § 66 Abs. 2 Satz 1 GKG statthaft und auch im Übrigen zulässig. Sie hat aber in der Sache keinen Erfolg. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die ausführliche Begründung im angefochtenen Beschluss vom 29.01.2024 und im Nichtabhilfebeschluss vom 21.02.2024 Bezug genommen.

    Die Voraussetzungen einer Kostenbefreiung gem. § 2 Abs. 1 GKG liegen nicht vor, weil die Klägerin als gemeinnützige Kommunalanstalt des öffentlichen Rechts gem. § 102a Abs. 6 GemO nicht nach Haushaltsplänen des Bundes oder des Landes verwaltet wird. Die Klägerin ist auch nicht gem. § 7 Abs. 1 des Landesjustizkostengesetzes Baden-Württemberg (LJKG) von der Zahlung von Gerichtsgebühren befreit. Der Senat teilt die Auffassung des Landgerichts, wonach § 7 Abs. 1 Nr. 2 LJKG nicht anwendbar ist. Nach dem klaren Gesetzeswortlaut, der nur die kommunalen Gebietskörperschaften als solche, nicht aber von diesen - in welcher Form auch immer - betriebene Unternehmen nennt, ist die Klägerin als kommunale Anstalt des öffentlichen Rechts von der Vorschrift nicht erfasst (OLG Stuttgart, Beschluss vom 02.01.2010 - 8 W 321/19, juris Rn. 3; BGH, Beschluss vom 20.04.2010 - VI ZB 65/09, juris Rn. 12 für das in der Rechtsform einer GmbH betriebene Krankenhaus einer kommunalen Gebietskörperschaft betreffend das niedersächsische Gesetz über Gebührenbefreiung, Stundung und Erlass von Kosten in der Gerichtsbarkeit vom 10.04.1973 (Nds. GGebBefRG)). Die Gebührenbefreiung für sämtliche Anstalten des öffentlichen Rechts sieht - wie das Landgericht zutreffend ausgeführt hat - die Vorschrift des § 7 Abs. 1 LJKG gerade nicht vor, sondern nur für einzelne, konkret aufgezählte Körperschaften.

    Die Kostenentscheidung folgt aus § 66 Abs. 8 GKG.

    RechtsgebieteLJKG,BWVorschriften§ 7 LJKG,BW