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  • 01.02.2010 | Leser-Erfahrungsaustausch

    Vollstreckungs-Tipp des Monats 2

    Oft sind es die ungewöhnlichen Vollstreckungsmethoden oder sogar Zufälle, die helfen, dem Schuldner auf die Schliche zu kommen und die Vollstreckungssache erfolgreich zu beenden. Diese Fälle wollen wir sammeln und an dieser Stelle im Leser-Erfahrungsaustausch veröffentlichen. Daher unsere Bitte: Schildern Sie uns Ihren „schönsten Fall“. Bei Veröffentlichung erhalten Sie ein Einsenderhonorar von 50 EUR. Unsere Anschrift: IWW-Institut, Redaktion „Vollstreckung effektiv“, Aspastraße 24, 59394 Nordkirchen, Fax: 02596 922-99, E-Mail: ve@iww.de.  

     

    Dieser Fall knüpft an das „Überraschungsmoment“ an: Er stammt von unserem Leser Dieter Belz, Gastronomieleiter Messe Essen a.D.  

     

    Vollstreckungs-Tipp des Monats 2: Der Briefmarkensammler

    Unseren Leser hat die Vollstreckungspraxis u.a. gelehrt, dass der Besitz wertvoller Güter bei den meisten Menschen - und damit auch den Schuldnern - zu zwei typischen Verhaltensweisen führt:  

     

    • Sie möchten diese Güter weiterhin besitzen und
    • sie möchten den Besitz auch vorzeigen.

     

    Dumm nur, wenn eine eidesstattliche Erklärung geleistet wurde, wie dies Schuldner S. getan hatte. Zwar können dann bestimmte Vermögensgüter mit einiger krimineller Energie vorab in Sicherheit gebracht werden. Das Vorzeigen wird allerdings schwieriger, weil der Gerichtsvollzieher jederzeit eine Vollstreckung durchführen könnte.  

     

    Auch S., ein in Fachkreisen bekannter Briefmarkensammler, hatte seine renommierte Sammlung angeblich schon vor der Vollstreckung veräußert und den Erlös - natürlich - für die private Lebensführung eingesetzt.  

     

    Unser Leser besuchte daraufhin die jährlich stattfindende Briefmarkenausstellung in der Heimatstadt des S. - leider erfolglos. Fragen nach S. und seiner Sammlung beantworteten andere Briefmarkenliebhaber nur mit einem Lächeln.  

     

    In einer weiter entfernten Großstadt fand allerdings im nächsten Monat ein internationales Philatelistentreffen statt. Unser Leser rief bei den Veranstaltern an und fragte, ob auch die „Freie Stadt Danzig“ ein Thema sei. Der Veranstalter teilte stolz mit, dass der bekannte Sammler S. nicht nur einen Vortrag hierzu halten würde, sondern sogar seine besten Stücke am Wochenende ausstellen würde.  

     

    Der Rest der Geschichte bedarf wohl keiner Erläuterung …  

    Quelle: Ausgabe 02 / 2010 | Seite 38 | ID 133275