· Fachbeitrag · Chronische Entzündungen
Rheumatoide Arthritis: Auch der Alveolarknochen wird frühzeitig geschädigt
| Eine Untersuchung der Universität Heidelberg bestätigt die Annahme, dass schon bei Patienten im frühen Stadium der Rheumatoiden Arthritis im Vergleich zu gesunden Kontrollpatienten ein stärkeres Ausmaß an parodontaler Schädigung vorliegt. Die Ergebnisse stützen die Annahme, dass bei der Entzündlichen Rheumatoiden Arthritis nicht nur die knöchernen Strukturen der Gelenke, sondern auch der Alveolarknochen frühzeitig geschädigt wird. Patienten mit einer gesicherten Rheuma-Diagnose sollten über das erhöhte Risiko aufgeklärt und frühzeitig zahnärztlich betreut werden. |
Gleiche Plaqueindex-Werte in beiden Patientengruppen erlauben die Schlussfolgerung, dass Mundhygienemaßnahmen und manuelle Fertigkeiten vergleichbar waren und die Parodontitis also nicht aufgrund der eingeschränkten manuellen Fähigkeiten entstand. Die parodontalen Entzündungsparameter jedoch zeigten sich deutlich erhöht in der Rheuma-Gruppe.
Parodontitis (PA) und Rheumatoide Arthritis (RA) sind Erkrankungen, die durch selbsterhaltende Entzündungen in flüssigkeitsgefüllten Kompartimenten gekennzeichnet sind, in deren Verlauf progredienter Verlust von bindegewebigen und mineralisierten Strukturen zu verzeichnen ist. Mittlerweile ist bekannt, dass sich beide Erkrankungen wechselseitig beeinflussen können.
Quelle
- T Berger et al.: Ausmaß der Parodontitis bei Patienten mit früher Rheumatoider Arthritis. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung, Dresden, 20.-21. April 2012