· Fachbeitrag · Füllungstechniken
Taugen selbstadhäsive Zemente als Unterfüllungsmaterial?
| Trotz forcierter Entwicklungen im Bereich der Füllungskunststoffe bleibt die Spaltbildung zwischen Zahn und Füllung, die durch die Polymerisationsschrumpfung entsteht, ein Problem. Eine Untersuchung der Universität Marburg testete, ob sich diese Spaltbildung an tiefen Klasse-I-Füllungen verringert oder abgedichtet wird, wenn sie zur Hälfte mit selbstadhäsiven Kompositzementen unterfüllt und darüber konventionell mit Clearfil MP ® aufgefüllt werden. |
In 56 extrahierten Molaren wurden standardisierte 4 x 4 x 4 mm große okklusale Kavitäten präpariert. Vier Kontrollgruppen wurden mit Clearfil Majesty Posterior® (Kuraray) gefüllt, wobei unterschiedliche Schichttechniken angewendet wurden. Drei Testgruppen wurden vor der Füllung mit verschiedenen selbstadhäsiven Kompositzementen unterfüllt: mit G-Cem® (GC), mit Smart Cem 2® (Dentsply, DeTrey) oder mit RelyX Unicem® (3M Espe).
Die unterfüllten Proben zeigten schlechtere Farbstoffpenetrationswerte verglichen mit den konventionell gefüllten Gruppen. Die Undichtigkeiten betrafen die Schmelzränder der Restaurationen, die im Bereich der mit erprobten Methoden gelegten Deckfüllungen liegen. Gegen eine Indikationserweiterung spricht auch die hohe Blasenbildung, die innerhalb der Materialien beobachtet werden konnte sowie die in anderen Studien nachgewiesene unzureichende Zäpfchen- und Hybridschichtbildung innerhalb der Dentinschicht. Das macht die Langzeitstabilität und einen ausreichenden Schutz vor Hypersensitivitäten fraglich, da eine Nanoleakagebildung nicht auszuschließen ist.
Quelle
- Eggert S C. Einfluss selbstadhäsiver Unterfüllungen auf die Dichtigkeit von Klasse-I-Füllungen. Dissertation, Marburg 2014.
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